Montag, 12. Februar 2024

Der Heilige Gral oder warum Indiana Jones nicht suchen brauchte

Jeder kennt die Geschichten um die Suche nach dem Heiligen Gral, nicht zuletzt aus der wunderbaren Filmgeschichte des Professors Indiana Jones.

Doch eigentlich hätte sich der Professor gar nicht auf die Suche machen müssen, denn der Aufenthaltsort des Heiligen Grales ist allgemein bekannt. Er befindet sich in Valencia.

Die berühmte Kathedrale besitzt eine kleine, fast unscheinbare Seitenkapelle. In dieser befindet sich, hinter Glas, ein Kelch aus Achat. Es ist der Heilige Gral. Wie er dorthin kam? Da gibt es keine sicheren Angaben. Man vermutet aber, dass der Kelch des letzten Abendmahls von Jerusalem nach Rom gebracht wurde und von dort in das heutige Kloster San Juan de la Peña. Hier verblieb er wohl einige Jahrhunderte. Nicht ohne Interesse ist dabei auch, dass es der erste Ort in Spanien war, wo der Römische Ritus der Liturgie eingeführt wurde. 1437 jedenfalls wurde der Kelch des Heiligen Abendmahls in die Kathedrale von Valencia überführt.

Der Kelch, den Papst Benedikt XVI. übrigens bei seinem Besuch in Valencia in der Hl. Messe verwendete, besteht aus Achat. Erstaunlich? Nicht wirklich. Im Film von Indiana Jones heißt es, dass der Kelch eines Zimmermanns aus Holz gewesen sein müsse. Welch ein Trugschluss, denn keiner trank aus einem Holzgefäß. Vielmehr erfahren wir in der Heiligen Schrift, das dass letzte Abendmahl in einem Obergemach, ausgestattet mit Polstern, stattgefunden hat. Es gehörte also offensichtlich einer wohlhabenden Person. Solche Personen hatten für rituelle Feiern auch besondere und kostbare Gefäße. Zur Zeit Jesu waren hierfür besondes Gefäße aus Stein, wie z.B. Achat, in Mode.

Untersuchungen haben ergeben, dass der „Santo Cáliz“, wie er in spanischer Sprache genannt wird, wohl tatsächlich aus der Zeit Jesu und wohl auch aus dem Heiligen Land stammt. Im frühen Mittelalter wurde er dann in die Form eines zeitgemäßen Kelches gebracht, wobei die heilige Schale lediglich eingearbeitet wurde, aber immer noch sichtbar ist. So hat der „Santo Cáliz“ seine heutige Form erhalten. Zwar gibt es noch einen zweiten „Gral“ in Leon, doch spricht für Valencia das inhaltliche Fassungsvermögen, welches für eine (liturgische) Feier des Pesachfestes nötig war.

Sollten sie also, wie Indiana Jones, auf der Suche nach dem Heiligen Gral sein, fahrin sie nach Valencia – dort werden sie ihn finden.

(Autor: P. Damian Hungs OT / www.damian-hungs.de)

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