Dienstag, 12. März 2024

Kirche in der Geschichte verstehen (12)


Nirgends in der Kirche haben sich die alten Strukturen solange gehalten, wie im Ordensleben, im Kloster. Tatsächlich ist die Zweiteilung der Ordensleute erst nach dem 2. Vaticanum gefallen. Zweiteilung? Ob Männer- oder Frauenorden, ob Monastisch oder Mendikanten (Bettelorden) - es wurde zwischen Chormönchen/Chornonnen und Laienschwestern/Laienbrüdern unterschieden.

Diese Unterscheidung war jedermann offensichtlich, denn in Rechten, Kleidung, Tätigkeit, Wohnen und Bildung gab es Differenzen.

Schauen wir auf die Chormönche/Chornonnen oder bei den Mendikanten die Patres. Sie entstammen der höheren Gesellschaftsschicht, besaßen eine höhere Bildung und mussten,  beim Eintritt in den Orden, eine Mitgift mitbringen. Sie alleine konnten Leitungsfuntionen übernehmen oder die Weihen empfangen. In der Verwaltung oder geistigen Aufgaben tätig, beteten sie das Chorgebet im Chorgestühl auf Latein, speisten in einem eigenen Refektorium und wohnten in einer eigenen Klausur.

Die Laienbrüder und Laienschwestern kamen aus der einfachen Bevölkerung, besaßen zumeist eine eher geringe Bildung und mussten, wenn überhaupt, nur eine geringe Mitgift beim Ordenseintritt mitbringen. Ohne Teilhabe an der Leitung, waren sie zumeist in Hauswirtschaft, Handwerk oder Landwirtschaft tätig. Ihre Kleidung war schlicht und ihr Gebet fand in einer eigenen Kapelle statt. Es war wesentlich kürzer als jenes der Chormönche/-nonnen/Patres und häufig auch in der Muttersprache. Auch die heilige Messe wurde getrennt gefeiert. In einer eigenen, schlichteren Klausur wohnend, nahmen sie auch die Mahlzeiten unter sich ein.

Teil 11 --- Teil 13

(www.damian-hungs.de)

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