Erneut haben wir in unserem Deutschordenshaus in Köln-Sürth den "Lebendigen Adventskalender" veranstaltet. Drinnen und draußen hatten wir Weihnachtsmusik, Glühwein, Kakao, Kölsch und Weihnachtsgebäck. Unsere Bewohner, Angehörige und Sürther kamen zu einer stimmungsvollen Adventsfeier zusammen und genossen einen Abend der Vorweihnachtszeit.
damian on tour
Eine kleine Beschreibung von Sehenswürdigkeiten, Kultur und mehr.
Donnerstag, 7. Dezember 2023
Samstag, 2. Dezember 2023
Kleine Geschichte des Adventskranzes
Der Adventskranz wurde 1839 durch den lutherischen Theologen und Erzieher Johann Heinrich Wichern (1808-1881) aus Hamburg erfunden und sollte Straßenkinden die Zeit bis Weihnachten verkürzen. Hierbei gab es für jeden Tag des Adventes eine Kerze.
Seit etwa 1860 aus Tannengrün gefertigt, wurde 1925 der erste Adventskranz in einer katholischen Kirche in Köln aufgehangen. Wie so viele Brauchtümer, hat sich auch der Adventskranz aus Köln seine Bahn in die Weltkirche gebahnt. 1930 erstmals in München erwähnt, hat er nach dem zweiten Weltkrieg seinen „Siegeszug“ über den ganzen Planeten gehalten.
Doch warum die Verkürzung auf vier Kerzen? Sie erinnern an das vierfache Kommen Christi (Adventus = Ankunft).
1. Ankunft: Der Sohn geht aus dem Vater hervor.
2. Ankunft: Gott wird in Jesus Memsch.
3. Ankunft: Jesus will in unseren Herzen geboren werden.
4. Ankunft: Jesus wird, begleitet von den Heerscharen der Engel, wiederkehren.
(Autor: P. Damian Hungs OT / www.damian-hungs.de)
Montag, 27. November 2023
Kurze Geschichte des Deutschmeisters
Wie der Hochmeister seine Kammerballeien besaß, so verfügte der Deutschmeister über Kammerkommenden. Eine von diesen, zumeist Horneck, war seine Residenz. Die Kommende Prozelten war 1329 aus der Ballei Franken ausgeschieden und in den Besitz des Deutschmeisters übergegangen. Überhaupt waren die Verbindungen zwischen dem Deutschmeistertum und der Ballei Franken sehr stark. So ließ der Deutschmeister zeitweilig das Amt des Landkomturen der Ballei unbesetzt und verwaltete es in Personalunion, wodurch ihm die entsprechenden Einkünfte zufielen. Trotzdem gelang dem Deutschmeister kein ausgeglichener Haushalt, so dass er 1386 die Ballei Elsass-Burgund für 60.000 Gulden an den Hochmeister verpfänden musste. Doch auch zehn Jahre später (1386), der Hochmeister hatte auf 50.000 Gulden verzichtet, konnte der Deutschmeister auch die verbliebenen 10.000 Gulden nicht aufbringen. Deutschmeister und Landkomture waren in eine Wirtschaftskrise geraten, an welcher sicherlich auch die Agrarkrise jener Zeit nicht ohne Schuld war. Gemeinsam versuchte man mit der preußischen Anleihe Kredite zurückzuzahlen. Ein weiterer Rettungsanker sollte die Senkung der Zahl von Ritterbrüdern sein. Neben den deutschen Balleien, so wechselten in der Mitte des 14. Jahrhunderts auch die Balleien Lamparten, Apulien, Sizilien und Romanien vom Hochmeister zum Deutschmeister, der sich nun oftmals „Meister in deutschen und welschen Landen“ nannte. Im 14. Jahrhundert kam es mehr und mehr zur Abschottung der deutschmeisterlichen Balleien, so dass eine Versetzung nach Livland oder in eine Kammerballei des Hochmeisters die Ausnahme wurde und im 15. Jahrhundert ganz zum Erliegen kam. Diese Selbständigkeit zeigte sich auch in der Wahl des Deutschmeisters. Wurden seine Amtsinsignien ursprünglich nach der Erledigung des Amtes an den Hochmeister gesandt, der aus einer Zweierliste des Kapitels einen Nachfolger ernannte, so wurde dies erstmals 1396 unterlassen und dem Hochmeister lediglich ein Name zur Ernennung mitgeteilt. Ein Verfahren, welches sich ab 1479 endgültig durchsetzte. Frei wurde das Amt normalerweise durch den Tod des Inhabers; sollte er jedoch auf sein Amt verzichtet haben, so wurde er stets mit einer oder mehreren Kommenden versorgt. Unter diesen Umständen konnte der Hochmeister die Ernennung des Neugewählten auch verzögern, jedoch nicht verhindern. Längere Auseinandersetzungen mit dem Hochmeister konnte der Deutschmeister schließlich für sich entscheiden, so dass der Hochmeister dem Generalprokurator 1431 bekannt gab, dass die drei Meister des Ordens über ihr je eigenes Territorium verfügen. Der Kaiser bestätigte dies, indem er 1494 den Deutschmeister in den Reichsfürstenstand erhob und mit den Regalien ausstattete. Kaum hatte der Deutschmeister den Hochmeister überwunden, begab er sich an die Ballei Franken. So hatte er bereits in den 1420er Jahren damit begonnen, verschiedene Kommenden der Ballei in seinen Einflussbereich zu ziehen. Da das Gebiet des Deutschmeisters faktisch mit dem der Ballei Franken verwoben war, gab es beiderseitige Interessen. Schließlich kam es 1444 zu einem Vertrag, der ihn auch an die Beschlüsse der Ratsgebietiger der Ballei Franken band. Der Norden des Reiches war für den Deutschmeister kaum ein Gebiet seiner Tätigkeit, so dass diese Balleien an diesem Werk auch gar nicht erst beteiligt wurden. Hierfür war aber auch vor allem die Ballei Franken an eventuellen Auslagen des Deutschmeistertums beteiligt. So wie die Landkomturen ihre Abgaben aus den ihnen unterstehenden Kommenden erhielten, so erhielt diese auch der Deutschmeister, wozu noch die Abgaben der einzelnen Balleien kamen. Hatte der Deutschmeister seinen Sitz, wie auch seine Kanzlei und sein Archiv, auf der Burg und Kommende Horneck, welche 1525 im Bauernaufstand zerstört wurde, so war der Sitz seiner Kasse in Speyer. Da das Zentrum des Deutschmeisters im Süden des Reiches lag, konnten die norddeutschen Balleien ein zunehmendes Eigenleben entwickeln. So präsentierten sie ihm zeitweilig keine Zweierliste zur Ernennung eines Landkomturs, sondern lediglich noch einen Namen. Aufgrund des regionalen Rückhalts der jeweiligen Ballei war der Deutschmeister dann auch nicht unbedingt in der Lage, dass er seinen Kandidaten durchsetzen konnte. Hierzu kam noch eine zunehmende Entfremdung der Kulturen, so dass er 1530 aus Utrecht gebeten wurde, seine Schreiben auf Latein abzufassen, da man des Oberdeutschen nicht mächtig sei. Dies musste er zwei Jahre später dann auch tatsächlich eingestehen, zumal man in seiner Kanzlei auch des Niederländischen nicht mächtig war. Schon 1525, nachdem der Hochmeister Albrecht von Brandenburg aus dem Orden ausgetreten war und Preußen von Polen zu Lehen bekommen hatte, beanspruchte der Deutschmeister für sich das Statthaltertum über das Hochmeisteramt und damit auch die Kammerballeien, von denen sich ihm jedoch nur Österreich ergab. Der Deutschmeister Walther von Cronberg erreichte schließlich 1526 für sich die kaiserliche Anerkennung als Administrator des Hochmeisters, worum sich auch der Landmeister von Livland beworben hatte. Zu dieser Zeit verfügte der Deutschmeister über ein Territorium von 2.200 Km², in welchem etwa 100.000 Menschen lebten.
(Autor: P. Damian Hungs OT / www.damian-hungs.de)
Sonntag, 12. November 2023
Scipione Rebiba - Vater der Bischöfe
Kaum einer kennt ihn und doch ist er von kaum zu übertreffender Bedeutung. Fast alle Bischöfe der Welt führen nämlich auf ihn ihre Bischofsweihe zurück. So auch die Päpste Franziskus, Benedikt XVI. und auch Johannes Paul II.
Rebiba wurde 1504 in San Marco d'Alunzio, unweit von Messina, geboren. In Palermo studierend, besaß er hier auch für kurze Zeit ein Kanonikat, bevor er nach Rom ging, wo er in den Haushalt des Kardinals Gian Pietro Carafa, dem späteren Papst Paul IV., eintrat und der auch zu seinem Gönner und Förderer wurde. Carafa, der auch Erzbischof von Chieti war, erreichte am 16. März 1541 Rebibas Ernennung zu seinem Weihbischof und zum Titularbischof von Amyclae. Doch wie Carafa, so scheint auch Rebiba weiterhin in Rom gelebt zu haben, wo wir ihn als Apostolischen Protonotaren finden. Nachdem Carafa 1549 Erzbischof von Neapel geworden war, sandte er Rebiba als seinen Stellvertreter nach Neapel. Am 12. Oktober 1551 wurde Rebina Bischof von Mottola, aber ist weiterhin ein Aufenthalt in Rom zu vermuten, war er doch vom 5. Mai bis 20. Dezember 1555 Gouverneur der Stadt. Carafa, seit 1555 Papst, machte ihn am 20. Dezember 1555 zum Kardinal und übergab ihm die Titelkirche Santa Pudenziana. Von 1556 bis 1560 Erzbischof von Pisa, wurde er anschließend Bischof von Troia, worauf er jedoch noch im selben Jahr verzichtete. Als Kardinal wechselte er mehrfach seine Titelkirchen und war zudem von 1565 bis 1573 Titularpatriarch von Konstantinopel. Seit 1573 Kardinalbischof von Albano und ab 1574 Kardinalbischof von Sabina, war er zugleich in der Inquisition, der heutigen Glaubenskongregation, tätig. Scipione Rebiba verstarb am 23. Juli 1577 in Rom und wurde in der Kirche San Silvestro nel Quirinale beigesetzt.
(Autor: P. Damian Hungs OT / www.damian-hungs.de)
Sonntag, 5. November 2023
Kommendengründung in Köln
In Köln gab es dermals zwei Kommenden, nämlich St. Katharina und Jungenbiesen. Wurde Jungenbiesen im Rahmen der Gegenreformation begründet, so hatte die Kommende St. Katharina eine wesentlich ältere Geschichte.
Ihr Gründungsdatum liegt wohl im Jahre 1218. Wir wissen darum, dass sie noch vor 1219 begründet und ihre Kapelle noch vor 1219 durch den heiligen Erzbischof Engelbert von Berg geweiht wurde, der den Deutschen Orden auch nach Köln geholt und ihm das zur Kommende gehörige Hospital übertragen hat.
Engelbert von Berg hat am 24. September 1217, einem Sonntag, die Bischofsweihe empfangen. Dies geschah anderthalb Jahre nach seiner Bischofswahl. In dieser Zeit wird er wohl den Deutschen Orden in seine Bischofsstadt berufen haben. Doch wird es bis zur Fertigstellung der entsprechenden Gebäude noch einige Zeit gedauert haben, so daß die Kapellenweihe bestimmt nicht unmittelbar nach der Bischofsweihe, sondern erst einige Monate später, also im Jahre 1218 stattgefunden haben wird.
Man kann also für die Gründung der Kommende getrost das Jahr 1218 annehmen. Begründet wurde das Hospital zur heiligen Katharina, welcher auch die Kapelle geweiht war, von einem gewissen Heinrich von Halverogge.
Mittwoch, 1. November 2023
Deutschordenspriester Georges Morberius
Mit diesem Bildnis tritt uns ein 47jähriger Priester des Deutschen Ordens entgegen, über den wir einiges wissen und was es besonders interessant macht.
Montag, 30. Oktober 2023
Fra Angelico – der einzige heiliggesprochene Maler
Wenige kennen seinen Namen, doch viele kennen seine Bilder. Fra Angelico, ein Maler des späten Mittelalters und der frühen Renaissance. Er ist der Patron der christlichen Künstler und wurde 1982 von Papst Johannes Paul II. zum Seligen erhoben.
Geboren wurde er zwischen 1395 und 1399 als Guido di Pietro in der italienischen Kleinstadt Vicchio di Mugello, unweit von Florenz. Seine erste Erwähnung findet sich an einem 17. Oktober 1417, als er in seiner Heimatstadt einer religiösen Bruderschaft beitrat. Und schon zu dieser Zeit, erfahren wir aus diesem Dokument, war Guido Maler. Doch wo erlernte er sein Handwerk, denn als solches wurde die Malerei damals betrachtet? Er begann wohl als Buchmaler und hat dieses bei seinem Bruder Benedetto gelernt, der ebenfalls dem Dominikanerorden angehörte und mit dem er einige Zeit zusammenarbeitete. Eine Ausbildung wird auch durch den Maler Gherardo Starnia angenommen, wie auch durch den Maler Lorenzo Monaco, dessen „Sieneser Schule“ bei ihm unübersehbar ist.
Zwei Zahlbelege des Jahres 1418 bestätigen uns, dass er in der Kirche Santo Stefano del Ponte als Maler gearbeitet hat. Wieder im Dunkel verschwindent, ist Guido di Pietro noch vor 1423 in den Dominikanerorden eingetreten, lebte er im Konvent zu Fiesole, nahe seiner Heimatstadt, wo er den Ordensnamen Fra Giovanni, Bruder Johannes, bekam und wo er auch seine Ordensgelübde ablegte. Seine Zeitgenossen nannten ihn übrigens nicht Fra Angelico, diesen Namen bekam er erst nach seinem Tode, sondern Fra Giovanni da Fiesole – Bruder Johannes aus Fiesole. Erst nur für sein Kloster tätig, bekam Fra Giovanni schon bald auch Aufträge aus Florenz, wo er 1436 lebte, und darüber hinaus. Sein Stil beeinflusste schon damals verschiedene Maler. 1438 in Cortona belegt, ging er 1445 nach Rom, wo er im Auftrag Papst Eugen IV. die Kapelle Santissimo Sacramento ausmalte und ab 1447 im Dom von Orvieto malte. Von hier berief ihn Papst Nikolaus V. jedoch ab, damit er in Rom die Capella Niccolina ausmale. Von 1450 bis 1452 als Prior des Dominikanerklosters in Fiesole, kehrte er 1452 nach Rom zurück, wo er am 18. Februar 1455 verstarb und in der Kirche Santa Maria sopra Minerva begesetzt wurde.
Fra Angelico ist einer der bedeutendsten Maler der frühen Renaissance. Seine Darstellungen sind von einer tiefen Mystik inspiriert und zugleich eine Erneuerung in der Kunst. So veränderte er die Form der Altartafeln und gehört zu den ersten Malern, welche ihre Figuren auch in Rückenansicht darstellen. Sein Stil wurde bis in die Niederlande übernommen.
(Autor: P. Damian Hungs OT / www.damian-hungs.de)
Lebendiger Adventskalender
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Immer wieder lesen wir von großen Lösegeldern oder auch kleinen Einkäufen im Mittelalter. Nett, aber welchen Wert hatte diese fremde Währung...
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