Freitag, 26. April 2024

Deutschordensbischof Heinrich Schenk


Die frühen Jahre des Heinrich Schenk liegen vollkommen im Dunkeln. Vermutlich einer Ministerialenfamilie entstammend, trat er in den Deutschen Orden ein, in dem er auch zum Priester geweiht wurde. Im Jahre 1291 als Domherr zu Kulm belegt, wurde er um die Jahreswende 1291/92 zum Bischof des Bistums Kulm gewählt. Unmittelbar nach seiner Wahl zum Bischof reiste er nach Riga, wo er von Erzbischof Johannes von Vechta seine Bischofswahl bestätigen lassen wollte. Dies geschah dann auch noch vor dem 5. März 1292. Kurz darauf spendete ihm Erzbischof Johannes von Vechta in Riga die Bischofsweihe. In den kommenden Jahren war der Bischof immer wieder als Vermittler in Streitfällen tätig. Auch blieb er ein aktives Mitglied des Deutschen Ordens. So reiste er 1292 nach Frankfurt, wo im Oktober ein Generalkapitel stattfand, wie auch zum Generalkapitel nach Elbing, welches im April 1296 tagte. Als Bischof konnte er wirkliche Erfolge verzeichnen. So gelang ihm 1293 eine Beilegung der Vermögensstreitigkeiten mit dem Bischof von Plock. Weniger Erfolg hatte er hingegen in den Streitigkeiten mit dem Erzbischof von Gnesen, war doch das Bistum 1255 in die Kirchenprovinz Riga gewechselt. Heinrich Schenk verstarb am 26. August oder 25. November des Jahres 1301.

Samstag, 20. April 2024

Einstieg in das geistliche Leben. (Teil 4)


- Christus, der Heiler. -

Wisst ihr nicht, dass die, die im Stadion laufen, zwar alle laufen, jedoch nur einer den Siegespreis erhält? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt! Jeder Wettkämpfer aber lebt in jeder Hinsicht enthaltsam; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. Ich laufe daher so: Wie einer, der nicht ins Ungewisse läuft. (1 Kor 9,21-26)

Jeder Spitzensportler hat einen Arzt, der ihn begleitet und darauf achtet, dass es ihm gut geht, eventuelle Leiden gelindert werden und ihn vor größeren Verletzungen bewahrt. Unser Arzt ist Jesus Christus selbst und die Sprechstunde nennt sich Beichte.

Gehe regelmäßig beichten. Bereite Dich gut vor und verschweige nichts. Es geht um Dich und nicht um die Sprechstundenhilfe. Warte nicht auf eine schwere Verletzung, sondern nutze die Gelegenheit und halte Dich fit. Es hilft Dir im Training und bringt Dich weiter. Auch eine Massage Deiner Seele dient Deiner geistlichen Gesundheit. 

Der Besuch Deines geistlichen Arztes hilft Dir auch, Deinen geistlichen Trainingsplan auf ein solides Fundament zu stellen. 

Teil 3 --- Teil 5

Montag, 15. April 2024

Benedikt Joseph Labre


Einer meiner liebsten Heiligen ist der Patron der Pilger und der Reisenden, dessen Lebensgeschichte hier folgt.

Benoît-Joseph Labre wurde am 26. März 1748 in Amettes (Pas-de-Calais) geboren. Er war das älteste von 15 Kindern eines Landwirts und zeigte früh schon Anzeichen eines so tiefen Glaubens, dass ihn seine Eltern mit zwölf Jahren in die Obhut seines Onkels und Taufpaten gaben, der Pfarrer in einem Nachbarort war. Doch statt sich dem Lateinstudium zu widmen und sich aufs Priesterseminar vorzubereiten, griff der Jugendliche zu den vielen Erbauungsbüchern im Pfarrhaus und entwickelte eine so rigoristische und skrupulöse Frömmigkeit, dass er die heilige Kommunion nicht mehr zu empfangen wagte und in ein Kloster einzutreten wünschte.

Mit 18 Jahren klopfte er an einer benachbarten Kartause an, wo man ihn jedoch seiner Jugend wegen nicht aufnahm. Einen längeren Aufenthalt in der nächstgelegenen Kartause beendete der Prior mit Hinweis auf seine labile Gesundheit, seine Ängste und seinen Hang zu exzessiver Strenge – Benoît-Joseph fehle die Berufung zum Kartäuser. Ähnliches widerfuhr dem jungen Mann bei den Trappisten und zuletzt im Zisterzienserkloster Sept-Fons, das ihn „wegen seiner geistlichen Leiden, die um seinen Kopf fürchten lassen“, wieder aus dem Noviziat entfernte.


Nachdem er überall abgewiesen worden war, fand Benoît-Joseph seine Berufung schließlich in einem Leben als Bettler und Pilger – zu einer Zeit, als Wallfahrten als unnütz galten und Pilger von der „aufgeklärten“ Gesellschaft schief angesehen wurden. Er wanderte von Heiligtum zu Heiligtum und legte zwischen 1770 und 1774 etwa 30.000 Kilometer durch Frankreich, Spanien, die Schweiz und Italien zurück, wobei er sich mit dem mageren Ergebnis seines Bettelns nicht nur demütig zufriedengab, sondern alles immer gleich mit anderen teilte oder es ihnen ganz überließ. Auf seinen Pilgerreisen erwarb er sich so nach und nach den Ruf der Heiligkeit, wie auch den Beinamen „Vagabund Gottes“.


Schließlich ließ er sich in Rom nieder, wo er einige Jahre in den Ruinen des Kolosseums gelebt haben soll und wo ihm zahlreiche mystische Gnadenerweise zuteil wurden. Er trat dem franziskanischen Drittorden bei und legte zur vollkommenen Abtötung des Fleisches das Gelübde ab, sich nicht mehr zu waschen – Labres Geruch und Befall mit Ungeziefer waren sprichwörtlich, wobei er Läuse und Flöhe seinen „lebendigen Bußgürtel“ nannte.


Völlig entkräftet von den Reisestrapazen und nächtelangem Beten starb er am Mittwoch der Karwoche (16. April) 1783 im Haus des Fleischers Zaccarelli, der den 35jährigen bewusstlos auf den Stufen der Kirche Santa Maria ai Monti liegend gefunden hatte. Die Nachricht seines Todes verbreiteten die römischen Kinder mit dem Ruf „È morto il santo – der Heilige ist tot!“, und sein Begräbnis gestaltete sich zu solch einem Menschenauflauf, dass Papst Pius VI. seine Korsische Garde einschreiten ließ.

Donnerstag, 11. April 2024

Einstieg in das geistliche Leben. (Teil 3)


- Der Trainingsplan. -

Wisst ihr nicht, dass die, die im Stadion laufen, zwar alle laufen, jedoch nur einer den Siegespreis erhält? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt! Jeder Wettkämpfer aber lebt in jeder Hinsicht enthaltsam; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. Ich laufe daher so: Wie einer, der nicht ins Ungewisse läuft. (1 Kor 9,21-26)

Gemeinsam mit Deinem Geistlichen Begleiter solltest Du nun einen Trainingsplan aufstellen. Hierbei ist die erste Frage, wo Du im Moment stehst. Wie ist Deine Gottesbeziehung, Dein Vertrauen in ihn? Gibt es Verletzungen, die der Heilung bedürfen? Wie sieht Dein Gebetsleben aus? Sollte daran etwas grundsätzlich verändert werden? Wie ist Dein Verhältnis zur Heiligen Schrift? Wie steht es mit Deinem liturgischen Leben? Ist das OK oder solltest Du vielleicht etwas ändern (z.B. einen anderen Ort der Hl. Messe.)?

Nicht aus dem Blick geraten darf der Alltag. Gesundheit, Arbeitsplatz, Familie und Freundeskreis. Denn als Menschen sind wir "Ganzheitlich" und alles spielt zusammen.

Denke immer daran, dass sich Dein "Trainingsplan" immer wieder ändern wird. Denn schließlich möchtest Du im Stadion als "Athlet Christi" laufen und nicht nur durch den Park joggen. 

Teil 2 --- Teil 4

Freitag, 5. April 2024

Einstieg in das geistliche Leben. (Teil 2)


- Einen Trainer finden. -

Wisst ihr nicht, dass die, die im Stadion laufen, zwar alle laufen, jedoch nur einer den Siegespreis erhält? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt! Jeder Wettkämpfer aber lebt in jeder Hinsicht enthaltsam; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. Ich laufe daher so: Wie einer, der nicht ins Ungewisse läuft. (1 Kor 9,21-26)

Bevor Du Dein Training beginnst, solltest Du Dir einen Trainer besorgen. Wir nennen ihn hier, ganz klassisch, Geistlichen Begleiter. Dies kann ein Priester, ein Ordensmann/eine Ordensfrau oder sonst eine Person sein. Hierbei solltest Du jedoch auf zwei Dinge unbedingt achten:

1 Erfahren im geistlichen Leben

Die Begleitung im geistlichen Leben ist kein schmückendes Beiwerk. Vielmehr soll sie eine Hilfestellung sein und das Beste aus Dir rausholen. Dafür braucht es aber eigene Erfahrung und zwar jede Menge. Schau Dich um, bevor Du Dich für jemanden entscheidest und nimm nicht die erstbeste Person. 

2 Die Chemie muss stimmen 

Auch wenn Du jemanden mit Erfahrung gefunden hast, muss dies nicht die richtige Person sein. Schau, ob die Chemie zwischen euch stimmt. Es bringt nichts, wenn ihr aneinander vorbei redet oder ein notwendiges Einfühlungsvermögen und Verständnis für Deine Lebenswirklichkeit fehlt.

Es gibt jedoch noch die Möglichkeit des Autodidakten. Hierbei verzichtest Du auf einen Geistlichen Begleiter und "trainierst" Dich selbst. Wichtig ist hierbei jedoch, dass Du Dir gute Literatur besorgst, welche Dir möglichst viele Wege aufzeigt. 

Teil 1 --- Teil 3

Donnerstag, 28. März 2024

Einstieg in das geistliche Leben. (Teil 1)


- Die Entscheidung. -

Häufig ist der Versuch eines geistlichen Lebens nicht von langer Dauer. Irgendwie tritt man auf der Stelle, kommt nicht wirklich weiter und entwickelt ein Gefühl der Frustration. Warum ist das so? Vielleicht liegt es daran, dass wir die Schritte zwei und drei machen wollen, bevor wir überhaupt einen ersten Schritt gemacht haben. In einem Bild würde man sagen, dass jemand eine Wanderung in Angriff nehmen möchte, bevor er überhaupt das Laufen gelernt hat.

Doch nun die konkrete Frage: "Was steht am Anfang?"

Am Anfang steht eine Entscheidung. Nämlich die Entscheidung: "Ich möchte heilig werden!" Eine Entscheidung, die sich nicht groß von der Entscheidung unterscheidet, ein Spitzensportler werden zu wollen. 

Wisst ihr nicht, dass die, die im Stadion laufen, zwar alle laufen, jedoch nur einer den Siegespreis erhält? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt! Jeder Wettkämpfer aber lebt in jeder Hinsicht enthaltsam; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. Ich laufe daher so: Wie einer, der nicht ins Ungewisse läuft. (1 Kor 9,21-26)

Wenn wir diese Entscheidung treffen, müssen wir sie aus ganzem Herzen und aus tiefer Überzeugung treffen. Wir müssen uns selbst eingestehen, dass wir am Anfang stehen und eine lange, lange Zeit brauchen werden um zur Meisterschaft zu gelangen. Wir werden lange auf der Stelle treten, einige Fortschritte machen und wieder Rückschläge hinnehmen müssen. Wir müssen uns klar darüber sein, dass es mühsam sein wird und viel Zeit und Einsatz von uns verlagen wird. Und wir müssen uns darüber klar sein, dass wir diese Entscheidung immer und immer wieder treffen müssen. 

Wenn Du Dich wirklich entscheidest, nimm Deinen Weg sportlich. Paulus wählt das Beispiel des Läufer nicht ohne Grund. 

Teil 2

Sonntag, 24. März 2024

Wahl des 61. Hochmeisters

Vom 24. bis 27. März 1936 tagte im Deutschen Hause zu Wien das oberste Gremium des Ordens, das Generalkapitel unter dem Vorsitz des apostolischen Visitators P. Dr. Hilarin Felder OFMCap. Nachdem am 25. Januar Hochmeister Paul Heider nach längerer Krankheit und nur drei Jahren im Amt in Troppau verstorben war, musste nun ein Nachfolger gewählt werden. Unter Tagesordnungspunkt VII. schritt man am Nachmittag des 24. März zur Wahl, zuvor vom Visitator ermahnt, dass zwar prinzipiell der neue Hochmeister aus allen Provinzen kommen dürfe, es „gegenwärtig aber noch zu gewagt scheine, einen anderen, als einen csl. Staatsangehörigen zu wählen“.


Nachdem in den ersten drei Wahlgängen die notwendige Mehrheit nicht erreicht wurde, kam es zur Stichwahl zwischen P. Heribert Kluger, P. Richard Lux und P. Robert Schälzky, aus der der Generalökonom P. Robert Schältzky mit knapper Mehrheit als neuer Hochmeister hervorgeht, der die Wahl nach dem Ersuchen des Visitators annimmt, nicht ahnen könnend welche Via dolorosa ihn erwarten sollte. Am 29. März wird er von Theodor Card. Innitzer, dem Wiener Erzbischof, zum Abt benediziert.

(Von der HP des Hochmeisters)

Deutschordensbischof Heinrich Schenk

Die frühen Jahre des Heinrich Schenk liegen vollkommen im Dunkeln. Vermutlich einer Ministerialenfamilie entstammend, trat er in den Deutsch...