Wenige kennen seinen Namen, doch viele kennen seine Bilder. Fra Angelico, ein Maler des späten Mittelalters und der frühen Renaissance. Er ist der Patron der christlichen Künstler und wurde 1982 von Papst Johannes Paul II. zum Seligen erhoben.
Geboren wurde er zwischen 1395 und 1399 als Guido di Pietro in der italienischen Kleinstadt Vicchio di Mugello, unweit von Florenz. Seine erste Erwähnung findet sich an einem 17. Oktober 1417, als er in seiner Heimatstadt einer religiösen Bruderschaft beitrat. Und schon zu dieser Zeit, erfahren wir aus diesem Dokument, war Guido Maler. Doch wo erlernte er sein Handwerk, denn als solches wurde die Malerei damals betrachtet? Er begann wohl als Buchmaler und hat dieses bei seinem Bruder Benedetto gelernt, der ebenfalls dem Dominikanerorden angehörte und mit dem er einige Zeit zusammenarbeitete. Eine Ausbildung wird auch durch den Maler Gherardo Starnia angenommen, wie auch durch den Maler Lorenzo Monaco, dessen „Sieneser Schule“ bei ihm unübersehbar ist.
Zwei Zahlbelege des Jahres 1418 bestätigen uns, dass er in der Kirche Santo Stefano del Ponte als Maler gearbeitet hat. Wieder im Dunkel verschwindent, ist Guido di Pietro noch vor 1423 in den Dominikanerorden eingetreten, lebte er im Konvent zu Fiesole, nahe seiner Heimatstadt, wo er den Ordensnamen Fra Giovanni, Bruder Johannes, bekam und wo er auch seine Ordensgelübde ablegte. Seine Zeitgenossen nannten ihn übrigens nicht Fra Angelico, diesen Namen bekam er erst nach seinem Tode, sondern Fra Giovanni da Fiesole – Bruder Johannes aus Fiesole. Erst nur für sein Kloster tätig, bekam Fra Giovanni schon bald auch Aufträge aus Florenz, wo er 1436 lebte, und darüber hinaus. Sein Stil beeinflusste schon damals verschiedene Maler. 1438 in Cortona belegt, ging er 1445 nach Rom, wo er im Auftrag Papst Eugen IV. die Kapelle Santissimo Sacramento ausmalte und ab 1447 im Dom von Orvieto malte. Von hier berief ihn Papst Nikolaus V. jedoch ab, damit er in Rom die Capella Niccolina ausmale. Von 1450 bis 1452 als Prior des Dominikanerklosters in Fiesole, kehrte er 1452 nach Rom zurück, wo er am 18. Februar 1455 verstarb und in der Kirche Santa Maria sopra Minerva begesetzt wurde.
Fra Angelico ist einer der bedeutendsten Maler der frühen Renaissance. Seine Darstellungen sind von einer tiefen Mystik inspiriert und zugleich eine Erneuerung in der Kunst. So veränderte er die Form der Altartafeln und gehört zu den ersten Malern, welche ihre Figuren auch in Rückenansicht darstellen. Sein Stil wurde bis in die Niederlande übernommen.
siehe auch: Bartholomé de Las Casas
(Autor: P. Damian Hungs OT / www.damian-hungs.de)