Dienstag, 30. Mai 2023

Lourdes - Wo der Kitsch zuhause ist.


Das kleine, in den Pyrenäen gelegene Städtchen Lourdes hat viel zu bieten. Nicht nur sein Heiligtum. Wer einmal sehen möchte, wie Nippes und Kitsch im großen Stil vertrieben werden, für den ist Lourdes ein absolutes MUSS. Ein Devotionaliengeschäft liegt neben dem anderen und dies ist im Wortsinn gemeint. Auch wenn sich die Waren ähneln, in Preis und Qualität, so gibt es doch immer noch Besonderheiten und Steigerungen im (nennen wir es) besonderen Geschmack. Die Preise sind übrigens nicht sehr hoch.

Dies klingt für viele wie ein Albtraum, aber glauben Sie mir, es ist das Gegenteil. Hier können sie stundenlang durch die Geschäfte schlendern, unglaublich Dinge bestaunen und herzhaft lachen. Sie werden es genießen. 

Sonntag, 28. Mai 2023

Lichterprozession in Lourdes


Es gibt viele Dinge, welche beeindruckend sind. Die Lichterprozession im südfranzösischen Wallfahrtsort Lourdes liegt dabei ziemlich an der Spitze. Zigtausende Menschen aus allen Nationen der Welt treffen sich zu Beginn des Sonnenuntergangs und halten Kerzen in der Hand. Sie singen und sie beten und umkreisen dabei den "Heiligen Bezirk" des Wallfahrtsortes. Beim Refrain des Lourdesliedes heben sie ihre Kerzen empor. Nach Sonnenuntergang endet die Prozession dann vor der Wallfahrtsbasilika und man singt noch gemeinsam das Regina caeli, bevor alles auseinander strömt.

Es ist eine religiöse Feier, welche nicht nur beeindruckend ist, sondern auch jeden emotional anrührt.

Freitag, 26. Mai 2023

Lourdes - Das Vorzimmer des Himmels

Lourdes. Klar. Kennt jedes Kind. Und tatsächlich ist Lourdes heute der bekannteste Wallfahrtsort der Welt. Ob in Afrika, Asien oder Amerika – jeder kennt Lourdes. Doch tatsächlich ist Lourdes mit 6 Millionen Pilgern nur der drittgrößte Wallfahrtsort. Guadalupe (20 Mio) und Aparecida (8 Mio) sind an Zahl wesentlich bedeutender.

Lourdes selbst ist ein kleines Städtchen in den französischen Pyrenäen und zählt etwa 13.500 Einwohner. Tatsächlich befindet sich der Wallfahrtsort aber gar nicht in der Stadt, sondern ist ein „Heiliger Bezirk“, welcher vor der Stadt liegt und lediglich von Hotels umgeben ist. Der „Heilige Bezirk“ ist tatsächlich ein fester Begriff. Er umschreibt einen umzäunten Bereich, in welchem absolute Ruhe zu herrschen hat und umfasst die Grotte von Massabielle, die zweistöckige Basilika, die unterirdische Basilika Pius X., verschiedene Kapellen, die Bäder, ein Krankenhaus und den Prozessionsweg.

Unmittelbar neben der Grotte wurde 1871 die Mariä-Empfängnis-Basilika errichtet. Da diese bald schon nicht mehr ausreichte, wurde 1874 genau über dieser die Rosenkranzbasilika erbaut, welche 1.500 Personen fassen kann. Beide Kirchen stehen tatsächlich übereinander. Doch schon bald reichte auch dieser Gottesdienstort nicht mehr aus. So schuf man einen Kappelenkranz um die Basiliken herum. Das Besondere hierbei ist, dass lediglich der Altarraum überdacht ist. Die Gläubigen stehen im Freien. Und obwohl all diese Kapellen geradezu ineinander verlaufen, stören sich die Gruppen nicht gegenseitig. 1958 wurde unter dem Hauptplatz des „Heiligen Bezirks“ eine unterirdische Basilika für 25.000 Personen errichtet. Der damalige Nuntius und spätere Papst Johannes XXIII. weihte sie ein. Obwohl nicht mehr im eigentlichen „Heiligen Bezirk“ liegend, gehört auch die 1988 errichtete Kirche St. Bernadette dazu. Von zentraler Bedeutung sind zudem der Weg um den Bezirk, auf welchem täglich die Sakramentsprozession und am Abend die Lichterprozession stattfindet. Fast jeder kennt den Refrain und die Melodie, übertragen auf unzählige Kirchenlieder. In dem großen Badehaus können sich die Kranken im Wasser der Quelle waschen/baden, so wie es dem Wunsch der Gottesmutter entspricht.

Ganz unverkennbar ist Loures ein Wallfahrtsort für die Kranken, auf die hier alles ausgerichtet ist und die zu jeder Zeit im Mittelpunkt stehen. Doch wie ist es zu diesem einzigartigen Wallfahrtsort gekommen?

Alles begann im Jahre 1858. Damals ging die 14jährige Bernadette Soubirous, mit einigen Freundinnen, an diesen Ort zum Holz sammeln. Doch nur ihr alleine erschien an der Grotte von Massabielle die Gottesmutter. Diese Erscheinungen geschahen zwischen dem 11. Februar bis zum 16. Juli. Hierbei zeigte ihr die Gottesmutter die bis heute sprudelnde und heilkräftige Quelle. Von ihrem Pfarrer mit Argwohn betrachtet, änderte sich seine Gesinnung, als sich die Gottesmutter sich mit „Ich bin die unbefleckte Empfängnis.“ vorstellte. Von diesem Dogma konnte das kleine und ungebildete Mädchen nichts wissen. Ursprünglich von staatlichen und kirchlichen Behörden unterdrückt, kam in kürzester Zeit eine gewaltige Wallfahrt in Gang. Die Seherin selbst zog sich zurück und wurde Ordensschwester.

Während die Seherin an Tuberkulose erkrankte, geschah an der Quelle eine Heilung nach der Anderen. Bis heute sind von den Ärzten und Universitäten über 7.000 „unnatürliche“ Heilungen in Lourdes anerkannt worden, von denen die Kirche 70 als Wunder anerkannt hat.

Was ist das Besondere an Lourdes? Obwohl ein Marienwallfahrtsort, ist dieser Wallfahrtsort auf einzigartige Weise durch die heilige Eucharistie geprägt. Obwohl ein Ort für die Kranken, die auch stets die Mehrzahl der Pilger bilden, ist dies ein Ort der Freude und der Hoffnung. Man kann Rom als Tourist besuchen und als solcher verlassen, man kann Altötting als Tourist besuchen und als solcher wieder verlassen, Lourdes aber kann man nicht als solcher verlassen, als der man gekommen ist. Man kann es nicht beschreiben, man muss es erlebt haben.

Autor: P. Damian Hungs OT

Donnerstag, 25. Mai 2023

Helft uns um Berufungen beten.

Im zweiten Jahr in Folge haben wir in der Deutschen Provinz des Deutschen Ordens keine Aufnahme ins Noviziat. Helft uns um Berufungen beten.

Gebet

Jesus, göttlicher Hirt, du hast die Apostel berufen und zu Menschenfischern gemacht. Rufe auch heute junge Menschen in deine Nachfolge und deinen Dienst. Du lebst ja, um immer für uns da zu sein. Dein Opfer wird auf unseren Altären Gegenwart, weil alle Menschen an der Erlösung teilhaben sollen. Lass alle, die du berufen hast, diesen deinen Willen erkennen und sich zu Eigen machen. Öffne ihnen den Blick für die ganze Welt, für die stumme Bitte so vieler um das Licht der Wahrheit und die Wärme echter Liebe. Lass sie getreu ihrer Berufung am Aufbau deines geheimnisvollen Leibes mitarbeiten und so deine Sendung fortsetzen. Mach sie zum Salz der Erde und zum Licht der Welt.

Gib, Herr, dass auch viele Frauen und Mädchen ebenso entschlossen dem Ruf deiner Liebe folgen. Wecke in ihren Herzen das Verlangen, vollkommen nach dem Geist des Evangeliums zu leben und sich selbstlos hinzugeben im Dienst an der Kirche. Lass sie bereit sein für alle Menschen, die ihrer helfenden Hand und ihrer barmherzigen Liebe bedürfen.

Amen.

(Gebet von Papst Paul VI.)

Pater Heribert Kluger OT

Eduard Kluger wurde am 25. Juli 1881 in Neu Zechsdorf geboren, trat nach seinem Theologiestudium in Olmütz am 15. September 1903 in den Deutschen Orden ein und erhielt den Ordensnamen Heribert. 1905 wurde er in Brixen zum Priester geweiht. Pater Heribert Kluger unterrichtete seit 1911 in Freudenthal als Religionsprofessor am dortigen Gymnasium und leitete seit 1931 das dortige Deutschordensspital. Auf dem Generalkapiel von 1936 einer der Hochmeisterkandidaten, wurde Kluger in den Generalrat des Deutschen Ordens gewählt.


In der Nacht zum 30. September 1938 unterzeichneten die Regierungschefs von Großbritannien, Frankreich, Italien und des Deutschen Reiches das Münchner Abkommen. Mit diesem Vertrag, durch den die sudetendeutschen Gebiete in der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich angeschlossen wurden, sollte die Sudetenkrise beendet und ein Krieg verhindert werden. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in das Sudetenland am 1. Oktober 1938 wurde ein Stillhaltekommissar berufen, zu dessen Einflussbereich seit dem 16. März 1939 auch das Protektorat Böhmen und Mähren gehörte. Am 27. Februar 1939 erließ der Stillhaltekommissar Albert Hoffmann ein Dekret zur Auflösung des Deutschen Ordens im Sudetenland. Das Deutschordensschloss in Freudenthal musste geräumt werden. Pater Heribert Kluger wurde aufgrund seiner öffentlichen Ablehnung des Nationalsozialismus als Religionslehrer zwangspensioniert. Unter anderem hatte Kluger nach Judenpogromen am 9. und 10. November 1938 seine Abscheu geäußert. Im September 1944 wurde er von der Gestapo wegen staatsfeindlicher Predigten und angeblichen Abhörens von Feindsendern verhaftet und in Troppau inhaftiert. Dort wurde er zunächst als Zwangsarbeiter im Straßenbau eingesetzt, später in das KZ Dachau überführt. Dort starb Pater Heribert Kluger am 18. Januar 1945.

In dem von der Generalstaatsanwaltschaft für Wiedergutmachung in München herausgegebenen Buch „Die Toten von Dachau“ ist er in der Rubrik „Verzweiflung, Erschöpfung, Hunger, Seuchen etc.“ eingereiht. Ein Angehöriger erinnerte sich Jahrzehnte später, wie ein entlassener Mithäftling von Heribert Kluger den Tod des Paters geschildert hat: Er sei derart hart geprügelt worden, dass sein Blut den Boden verschmierte. Als man ihn zwingen wollte, sein Blut aufzulecken, habe er sich geweigert. Daraufhin sei er von seinen Peinigern totgeschlagen worden.

siehe auch: Giacomo Casanova und Hochmeister Clemens August von Bayern

(Autor: P. Damian Hungs OT / www.damian-hungs.de)

Dienstag, 23. Mai 2023

Giacomo Casanova und Hochmeister Clemens August von Bayern

In seinen Lebenserinnerungen beschreibt Giacomo Casanova sein Zusammentreffen mit Hochmeister Clemens August von Bayern, zugleich Kurfürst-Erzbischof von Köln.

Alles begann mit einem Maskenball in Bonn. Casanova, als Domino verkleidet, sprengte bei einem Pharao-Spiel die Bank. Er kehrte in sein Gasthaus zurück, wechselte sein Kostüm und begab sich erneut zum Ball. Später sprach ihn ein Bekannter an:

'»Der Kurfürst weiß alles und hat mir, um Sie für diese Hinterlist zu bestrafen, befohlen, Ihnen zu sagen, dass Sie morgen nicht abreisen werden.« »Er wird mich also verhaften lassen?« »Warum nicht, wenn Sie sich weigern, morgen bei ihm zu speisen!« »Sagen Sie Seiner Hoheit, ich sei in solchen Fällen gefügig und werde seinen Befehlen gehorchen. Wollen Sie mich wohl sofort vorstellen?« »Er hat sich bereits zurückgezogen, aber kommen Sie morgen Mittag zu mir.«'

Giacomo Casanova 

Zu diesem Zeitpunkt war Clemens August bereits 60 Jahre alt. So gerne er auch feierte, er blieb offenbar nicht bis zum Ende der Feierlichkeit. Bei Müdigkeit zog er sich zurück. Wir erfahren aber noch etwas anderes. Offensichtlich hatte der Hochmeister-Kurfürst sein Spitzelwesen, durch welches er alles in seiner Umgebung in Erfahrung bringen konnte.

Doch wir erfahren noch mehr:

'Ich erschien pünktlich zur verabredeten Zeit; aber als der Graf mich vorstellte, spielte ich einen Augenblick eine traurige Figur, denn der Kurfürst war von fünf oder sechs Hofleuten umgeben, und da ich ihn niemals gesehen hatte, so suchten meine Augen einen Geistlichen, den sie nirgends fanden. Er bemerkte meine Verlegenheit und machte derselben schnell ein Ende, indem er in schlechtem Venetianisch zu mir sagte: »Ich trage heute die Kleidung des Großmeisters des Deutschherrenordens.«'

Wie nicht anders zu erwarten, so war der Hochmeister-Erzbischof von einem kleinen Gefolge umgeben, von dem er sich jedoch nicht unterschied. »Ich trage heute die Kleidung des Großmeisters des Deutschherrenordens.« zeigt an, dass die Hochmeisterwürde etwas gelebtes war und nicht nur auf dem Papier stand. Es sagt aber auch etwas über seine Kleidung. Er trug offensichtlich 'Laienkleidung' und lediglich ein Deutschordenskreuz auf der linken Brust. Zudem machte er kein Aufsehen um seine Person, so dass er nicht weiter auffiel.

Clemens August von Bayern 

'Er bemerkte meine Verlegenheit und machte derselben schnell ein Ende, indem er in schlechtem Venetianisch zu mir sagte: »Ich trage heute die Kleidung des Großmeisters des Deutschherrenordens.« Trotz seiner Kleidung machte ich die übliche Kniebeugung; als ich ihm aber die Hand küssen wollte, verhinderte er mich daran, indem er mir herzlich die meinige schüttelte. Er sagte: »Ich war in Venedig, als Sie unter den Bleidächern gefangen saßen, und mein Neffe, der Kurfürst von Bayern, hat mir mitgeteilt, dass Sie sich nach Ihrer glücklichen Flucht einige Zeit in München aufhielten. Wenn Sie nach Köln gekommen wären, hätte ich Sie dort festgehalten. Ich hoffe, Sie werden nach Tisch so freundlich sein, uns die Geschichte Ihrer Flucht zu erzählen, werden dann zum Abendessen bleiben und an einer kleinen Maskerade teilnehmen, die wir zu unserer Belustigung veranstalten wollen.«'

Auch dies ist von großem Aufschluss. Offenbar sprach und verstand Clemens August also Venetianisch/Italienisch. Und es verrät auch, worüber er sich mit seiner Familie austauschte. Nämlich allgemeine Neuigkeiten, Klatsch und Tratsch. Und daraus machte er auch keinen Hehl, denn er begann sogleich einen Smalltalk, in welchen er das einfließen ließ. Seine unpretentiöse Art zeigt sich auch darin, dass er den Handschlag, in nicht offiziellen Treffen, einem Ringkuss verzog. Interessiert an interessanten Menschen, hat Clemens August ihn eingeladen und damit Aufschluss über einen seiner Tage gegeben.

'Sobald wir vom Tisch aufgestanden waren, bat er mich, meine Erzählung zu beginnen.'

Die Mahlzeit des Hochmeisters fand offensichtlich unter normaler Plauderei statt. Für solche Erzählungen begab man sich dann in einen separaten Raum. Quasi als gesonderte Veranstaltung. Es war zu "kostbar" um als Tischerzählung verschwendet zu werden.

'Der kleine Ball beim Kurfürsten war sehr nett. Wir waren alle als Bauern verkleidet, und die Anzüge wurden aus einer besonderen Garderobe des Fürsten geliefert. Die Damen hatten sich in einem anstoßenden Salon angekleidet.'

Offensichtlich fand so etwas regelmäßig statt, denn die Kostüme stammten aus einem Fundus des Kurfürsten. Den gäbe es nicht, handelte es sich um ein ungewöhnliches Ereignis. Auch scheinen sich, der Fundus verrät es, die Themen wiederholt zu haben. Das Ankleiden der Damen, in einem abstoßend Salon, deutet auch auf eine gewisse Routine hin.

'Es wurden nur Kontertänze und Allemanden getanzt. Von den anwesenden Damen gehörten nur vier oder fünf der vornehmen Gesellschaft an; alle anderen, mehr oder weniger hübschen, gehörten der Privatgesellschaft des Fürsten an, der sein ganzes Leben lang ein großer Liebhaber des schönen Geschlechtes war. Zwei von diesen Damen konnten die Furlana tanzen, und es machte dem Kurfürsten ein unendliches Vergnügen, uns tanzen zu sehen.'

Hier erfahren wir etwas über die bevorzugten Tänze des Hochmeisters. Auch erfahren wir, dass der Hochmeister sich offenbar gerne auch mit "Bürgerlichen" umgab. Denn, wenn auch versteckt angedeutet, bildeten diese hier wohl die Mehrheit. Charakter und Esprit waren also das Zugangstor zu Clemens August, nicht Rang und Adel. Dies besagt aber noch etwas anderes. Der Hof war kein hermetisch abgeriegelter Bereich und der Hochmeister-Kurfürst keine abgesonderte Person, denn sonst hätte er diese niemals kennengelernt. Zuletzt erfahren wir davon, dass Clemens August sich herzlich am Vergnügen anderer erfreuen konnte, auch wenn er selbst daran nicht teilhaben konnte. Das Clemens August zeitlebens einen Hang zu Frauen hatte, ist nichts neues. Es zeigt hier aber noch einmal auf, dass dies auch damals kein Geheimnis war.

'Bald nachher tanzte man einen gewissen Tanz, wo man bei einer gewissen Tour eine Tänzerin ergreift und sie küsst; ich tat mir keinen Zwang an, sondern küsste meine Schöne feurig, so oft es mir gelang, ihr zu begegnen. Der Bauer-Kurfürst lachte darüber aus vollem Halse, und der Bauer-General platzte vor Ärger.'

Der Tanz sagt viel über Clemens August aus. Ein Kind seiner Zeit, betrachte er den Tanz mit einem Kuss nicht als Unschicklich und konnte sich sogar über einen gewissen Übereifer amüsieren. Mehr noch. Offensichtlich war er ein Mensch, der aus vollem Halse, also laut, lachen konnte und es auch tat. Dies passt sehr gut zu der Beurteilung Casanovas über Clemens August.

'Er war ein fröhlicher, freundlicher und gutmütiger Mann, dessen ganze Erscheinung den Eindruck der Gesundheit machte, sodass sich sein nahes Ende gewiss nicht voraussehen ließ.'

siehe auch: Antonio Vivaldi

(Autor: P. Damian Hungs OT / www.damian-hungs.de)

Dienstag, 9. Mai 2023

Havelberger Dom


In idyllicher Umgebung, am Rand von Havelberg, liegt der in Backsteingotik gehaltene Dom von Havelberg. Imposant ist bereits das Westwerk, welches einen an die Burg Gottes erinnert und das eifrig von Tauben umflogen wird.

Der Eingang in den Dom ist auf der rechten Seite, wozu man den Domladen durchqueren muss. Nun kommt man in den Kreuzgang, welcher ebenfalls in Backsteingotik ist und in dessen Mitte sich ein Garten befindet. Der Kreuzgang ist in U-Form und man kommt auf beiden Seiten in die Kirche. Ein Zugang zum Garten befindet sich jedoch nur auf der linken Seite. An den Wänden des Kreuzganges befinden sich Grabsteine aus dem 16./17. Jahrhundert. 


Im westlichen Langhaus befindet sich eine große Orgel. Im Osten ein wunderbares Lettner, über welchem eine sehr schöne Kreuzigungsgruppe zu sehen ist. Die Eingänge in den Hochchor schmücken interessante Darstellungen aus den Leben Jesu. Betrachten sie unbedingt die Verkündigungsszene auf der linken Seite. Sie ist absolut ungewöhnlich und zeigt, wie Maria den Gottessohn durch das Hören empfängt. Auch sehr selten, nun aber von der Seite des Hochchores zu sehen, die Darstellung Jesu im Tempel und das lehrende Jesuskind im Tempel.


In den Hochchor eingetreten, beeindruckt der Hochatar durch seine Größe. Er stammt aus dem 16. Jahrhundert und vor ihm steht jener aus dem Mittelalter, jedoch in einem furchtbaren Zustand. Das Chorgestühl tritt durch seine Schlichtheit kaum in Bemerkung und in der Mitte befindet sich das schlichte Hochgrab eines Bischofs, handelt es sich doch bei dem Dom um eine ehemalige Kathedrale. Sehr schön sind auch die beiden steinernen Leuchter, die v8n je zwei menschlichen Personen gehalten werden und der gotische Osterleuchter. Alle aus Stein.


Links vor dem Altarraum geht eine kleine Treppe in eine Emporenkapelle. Neben einem mittelalterlichen Altar, gibt es einen sehr schönen Blick in das Seitenschiff.


Wunderbar sind in jeder Beziehung auch die gotischen Gewölbe des Domes.


www.damian-hungs.de 




Montag, 8. Mai 2023

Stendal

Die alte Hansestadt Stendal lohnt sich. Es ist ein hübsches kleines Städtchen mit vielen alten Häusern, vor allem auch Fachwerk. Eine grüne Stadt mit schönen Plätzen und Straßen und der Möglichkeit draußen einen Kaffee zu trinken. Am Abend ist übrigens um 22.00 Uhr überall das Ende der Fahnenstange erreicht. Lediglich das Paradiso (Birkenhagen 10b) hat noch auf.

Wer Backsteingotik liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Der Dom, die Stadtkirche St. Marien, dazu die Katharinenkirche und St. Jakobi. Geöffnet sind diese zwischen 10.00 und 17.00 Uhr.

Übrigens ist Schloss Bismarck ganz in der Nähe. 







Donnerstag, 4. Mai 2023

Berching

Etwa 17 Kilometer von der Autobahn entfernt befindet sich Berching, die Geburtsstadt des Komponisten Willibald Glück. Ein hübsches, kleines Städtchen, umgeben von einer mittelalterlichen Stadtmauer und mit historischen Gebäuden. Es lohnt sich durch die Straßen zu schlendern und sich auf den beiden Plätzen zu einem Kaffee oder einem Essen niederzulassen.


Der Main-Donau-Kanal, welcher vor der Stadtmauer fließt, ist von einem schönen und gepflegten Park umgeben. Eine Brücke, welche über den Kanal geht, führt in die Vorstadt und zum örtlichen Heimatmuseum. 


Auch sehenswert ist die Stadtpfarrkirche, welche sich in einer Nebenstraße befindet.







Deutschordensbischof Heinrich Schenk

Die frühen Jahre des Heinrich Schenk liegen vollkommen im Dunkeln. Vermutlich einer Ministerialenfamilie entstammend, trat er in den Deutsch...