Mittwoch, 31. Januar 2024

6 praktische Tipps zum Beten

Wie kann ich richtig beten? Was sollte ich beim Beten beachten? Die folgenden Tipps sollen als einfache Anregungen für das Einüben ins regelmäßige Gebet dienen:

Vorsatz fassen: Am Anfang für das regelmäßige Gebet steht der Vorsatz.

Zeitpunkt und Ort bestimmen: Suche Dir einen Ort, an dem Du ungestört beten kannst und wähle den für Dich besten Zeitpunkt aus, wo Du frei von den alltäglichen Verpflichtungen bist.

Kreuzzeichen: Beginne das Gebet bewusst mit dem Kreuzzeichen.

Wahl der Gebetsform: Du kannst ein selbst formuliertes Gebet sprechen oder Dich aus dem reichen Gebetsschatz der Kirche (z.B. Herzensgebet oder Rosenkranz oder Stundengebet) bedienen.

Gott ansprechen: Betrachte Gott als Dich liebenden Vater und Freund, dem Du alles sagen kannst und mit „Du“ ansprechen darfst.

Abschluss des Gebets: Bevor Du das Gebet beendest, bitte Gott um seinen Segen. Danach beschließe das Gebet mit einem „Amen“ und dem Kreuzzeichen.

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Freitag, 26. Januar 2024

Kirche in der Geschichte verstehen (7)


Von besonderer Bedeutung waren in unserem Zeitraum die Vikare, welche nicht mit den Kaplänen der späteren Zeit zu verwechseln sind. Hierbei sind zwei Gruppen zu unterscheiden. Nämlich die Vikare an Stiftskirchen und die Vikare an Pfarreien. Beiden gemeinsam ist, dass sie zumeist nichts mit der Seelsorge zutun haben.

Doch schauen wir erst einmal auf den Stiftsvikar. Er erhält seine Stelle stets durch das Stiftskapitel, gehört diesem aber nicht an und ist auch in seiner Chorkleidung klar unterschieden. Seine Aufgabe ist primär das Feiern der heiligen Messe an einem bestimmten Altar, auf welchen er ernannt ist. Zudem hat er am Chorgebet teilzunehmen, welches etwa 8 Stunden des Tages einnimmt und im Stehen gesungen wird. Häufig kommen noch weitere Aufgaben hinzu, wie das Unterrichten an der Stiftsschule oder sonstiges.

Sein Gehalt wird ihm vom Stiftskapitel ausgezahlt, welches ihm auch eine "Dienstwohnung" stellt und bei Versäumnissen die Einkünfte kürzt. Häufig entstammen Stiftsvikare der Bürgerschaft und haben eine universitäre Bildung.

Ganz anders die Vikare der Pfarrkirchen. Auch sie haben ihre Stelle durch einen Patron erworben und sind für die heiligen Messen an einem bestimmten Altar zuständig. Hierin werden sie vom Pfarrer kontrolliert (z.B. Stiftungsmessen) erhalten ihren Lebensunterhalt jedoch aus einer eigenen Pfründe. Häufig müssen sie ihren Lebensunterhalt als Lehrer oder sonstiges aufbessern. Selten einmal, zumeist dann in großräumigen Landpfarreien, sind sie für die Sakramentenspendung in bestimmten Gebieten zuständig. Zumeist haben sie sich jedoch aus der Seelsorge herauszuhalten, da der Pfarrer suf die Stolgebühren für seinen eigenen Lebensunterhalt angewiesen ist.

Gerade in Städten hat man im ausgehenden Mittelalter diese Vikarien gerne mit der Stellung eines Stadtpredigers oder Schulmeisters verbunden. Da mit Vikarien stets Messverpfluchtungen verbunden waren, war an diese stets die Priesterweihe gebunden. 

Teil 6 --- Teil 8

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Montag, 22. Januar 2024

Deutschordensbischof Heinrich Kuwal


Auch wenn wir das Geburtsdatum Kuwals nicht kennen, so wissen wir doch einiges über seine Familie. Aus der Weisstadt Danzl stammend, war sein Vater Johann in dieser der Bürgermeister und auch sein Onkel Wilke und sein Schwager Arnold sind hier als Bürger belegt. Wohl durch Winrich von Kniprode, der von 1351 bis 1382 Hochmeister des Deutschen Ordens war, zum Domherren an der Kathedrale von Samland in Königsberg ernannt, wurde er dort 1373 zum Domdekan und 1376 zum Dompropst. Kurz nach dem Tode des Bischofs Tilo von Stobenhain, am 2. Januar 1386, zum Bischof von Samland gewählt, ernannte ihn Papst Urban VI. Noch im Herbst des Jahres zum neuen Bischof. Durch den Domherren Albert Alardi von Bartenstein sagte er dem Papst die Servitienzahlung von 800 Florin zu, wie auch die Begleichung der noch ausstehenden 200 Florin seines Vorgängers. Nachdem er am 13. März 1387 zum Bischof geweiht wurde, finden wir ihn am 24. Juni des Jahres erstmls in seinem Bistum vor. Orden, Bischof und Domkapitel waren je zu einem Drittel Landesherr des Bistums. So verwundert es nicht, dass er gemeinsam mit dem Domkapitel die Politik der Kolonisation des Stiftsgebietes fortführte. Im April 1392 nahm er zusammen mit den Bischöfen von Reval, Pomesanien und Ermland an den Verhandlungen zwischen dem Deutschen Orden und König Wladyslaw II. Jagiello in Thorn teil. Als Bischof hielt Kuwal die erste Diözesansynode seines Bistums ab und ließ durch den Domdekan Johann Knüttel (1388-1395) alle 34 Kirchspiele des Bistums visitieren. 1395 trat der Bischof von seinem Amt zurück, doch sind uns seine Beweggründe hierzu nicht bekannt. Er verstarb am 28. August 1397 in Königsberg, ohne das wir noch etwas aus seinem Leben erfahren.

Siehe auch:

Freitag, 19. Januar 2024

Kirche in der Geschichte verstehen (6)


Werfen wir nun einen Blick auf den Pfarrer. Seine Amt erhielt er durch den Patron der Pfarrei und zwar auf Lebenszeit. Der Patron konnte ein Stiftskapitel, ein Kloster oder ein Adliger sein. Der Bischof besaß nur über die wenigsten Pfarreien die Verfügung. 

Der Pfarrer sollte immer ein Priester sein und vor Ort residieren. War dies nicht der Fall, musste er einen Priester als Vikaren einstellen und aus eigener Tasche bezahlen. Dieser nahm dann seine Aufgaben war. Da die meisten Pfarreien (gerade auf dem Lande) aber eine eher dürftige Besoldung aufwiesen, war dies nur selten der Fall. Neben der Nutzung des Pfarrhauses, hatte er seit dem ausgehenden Mittelalter häufig ein Einkommen aus verpachteten Ländereien. Immer wieder aber wurden diese aber auch durch ihn selbst bewirtschaftet, da ihr Umfang keine Pacht für einen Lebensunterhalt abwarf. Ausgebessert wurde sein Gehalt zudem durch Stolgebühren, welche teilweise die Hälfte und mehr seines Gehaltes ausmachen. Entsprechend wurde darauf geachtet, dass die Pfarrkinder nur von ihm die Sakramente empfingen.

Zu den Grundaufgaben des Pfarrers gehörten

- die Feier der heiligen Messe 

- das Hören der Beichte 

- die Spendung der Krankensalbung 

- die Spendung der Taufe

- die Beerdigung

- die Aussegnung nach der Geburt

- die Aussegnung nach dem Tode.

Gerade im ländlichen Raum hatte er hierfür immer wieder größere Strecken zurückzulegen und nur selten stand ihm hierfür ein Pferd zur Verfügung. 

Predigten, wie wir sie heute kennen, gab es damals eigentlich nicht. Dafür jedoch Katechesen, seit dem 16. Jahrhundert zunehmend Andachten und zahlreiche Prozessionen.

Da der Pfarrer zudem die Kirchenbücher führte, war er auch für den Landesherren und seine Vertreter von Interesse. Im Alltag schlichtete er Streitigkeiten und war häufig auch für die Einziehung des Kirchenzehnten zuständig.

Für die Verwaltung des Kirchengebäudes, der pfarrlichen Besitzungen und die Kosten der Seelsorge war die Kirchenfabrik zuständig. Diese bestand aus gewählten Gemeindemitgliedern.

Problematisch wurde seine Situation, wenn Alter und Krankheit ihn in der Ausübung seines Amtes behinderten. Da der kirchlich-sakramentale Glaubensvollzug für die Menschen zu den Grundbedürfnissen gehörte, so musste er dann für eine Vertretung sorgen und zwar auf seine Kosten.

In größeren Pfarreien und Städten gab es zudem Vikare. Die hatten zwar zumeist nichts mit der Seelsorge zutun, mussten aber in ihrer liturgischen Tätigkeit koordiniert und auch kontrolliert werden (z.B. Stiftungsmessen).

In seinem Alltag war der Pfarrer fest im Leben seiner Gemeinde integriert und musste natürlich auch ein entsprechendes Verhalten an den Tag legen. Gewöhnlich aus einfachen Verhältnissen stammend und ohne universitäre Bildung, war er auch als Priester immer unter einem Patrizier stehend, musste jedoch im Notfall zwischen diesem und einem Pfarrkind vermitteln und stand, da diese Leute häufig in der Kirchenfabrik saßen, auch in einer gewissen Abhängigkeit. 

Teil 5 --- Teil 7

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Montag, 15. Januar 2024

Bartholomé de Las Casas - Patron der Indios

Bartholomé de Las Casas, auch Patron der Indios genannt, gehört zu den großen Gestalten der frühen Geschichte in Lateinamerika.

1484/85 in Sevilla (Spanien) geboren, war sein Vater ein einfacher Kaufmann. Schon früh baute Las Casas innere Verbindungen in die Neue Welt auf, begleiteten doch sein Vater Pedro und sein Onkel Francisco Penalosa Christoph Kolumbus 1493 bis 1496 auf seiner zweiten Reise nach Hispaniola. Von hier brachte sein Vater einen Indiojungen mit, zu welchem der junge Bartholomé eine enge Freundschaft entwickelte.

Nachdem Las Casas an der Domschule von Sevilla alte Sprachen, Geschichte und Philosophie studiert hatte, brach er 1502 selbst in die Neue Welt auf. Hier beteiligte er sich an der Unterwerfung des restlichen Landes, wofür er Land und einheimische Sklaven zugeteilt bekam. Sich 1506/07 nach Rom begebend, empfing er in der Ewigen Stadt die Priesterweihe und begab sich wieder wieder auf seine Ländereien und nahm 1511 an der Eroberung Kubas teil – nun jedoch als Feldkaplan. Hierbei bemühte er sich um eine Eindämmung der Gewalt gegen die einheimische Bevölkerung. Im Advent des gleichen Jahres hörte er eine Predigt des Dominikaners Antonio de Montesinos und erlebte, wie die Dominikaner jedem Sklavenbesitzer die Beichte verweigerten. Ein Umdenken setzte bei Las Casas ein, so das er schließlich seine Indio-Sklaven an den Göuverneur von Kuba zurückgab und im Sommer 1515 nach Spanien zurückkehrte.

Hier trat er nun energisch für die Rechte der Indios ein und wurde 1516 durch die Krone zum 'Universellen Prokurator Westindiens', wie auch in den Indienrat berufen. 1516/17 mit einer königlichen Untersuchungskommission zu den dortigen Zuständen der Indios auf Hispaniola, wurde er nach seiner Rückkehr zum Kaplan des Königs ernannt. Doch blieb er nicht lange in Spanien. Schon 1520 brach er erneut in die Neue Welt auf, diesmal jedoch nach Venezuela, wo er die Friedliche Mission der Franziskaner kennenlernte. Seit 1521 wieder auf Hispaniola, zog er sich nun in das Dominikanerkloster von Santo Domingo zurück, trat 1522 in den Dominikanerorden ein. 1526 zur Neugründung eines Konventes ausgesandt (Hier begann er auch sein Werk über die Geschichte der Indios.), wurde er 1529 nach Neuspanien berufen und lebte ab 1531 in Tenochtitlan, der ehemaligen Hauptstadt des Aztekenreiches. Mit dem Bischof von Panama brach er 135 nach Peru auf, gelangte aber schließlich in Granada an, der damals größten Stadt Panamas. Hier begann er nicht nur eine umfangreiche Missionstätigkeit, sondern trat auch energisch für die Rechte der einheimischen Bevölkerung ein. Da es schon bald zu Auseinandersetzungen mit den Siedlern kam, folgte er 1534 dem Ruf des Bischofs von Guatemala und setzte seine Tätigkeit in dessen Gebiet fort. 1540 reiste er erneut nach Spanien, wo er den König und den Indienrat umfassend über die Zustände der Indios informierte.

Von Kaiser Karl V. zum Bischof von Chiapas ernannt und 1544 zum Bischof geweiht, reiste er in seine neue Diözese, welche er aber erst ein Jahr später erreichte. Das von ihm 1537 begründete Gebiet von Verapaz, in welchem nur friedliche Mission und die staatlichen Maßnahmen eingegrenzt waren, lag nun in seinem Bistum. Da man in ihm den Urhber der Verbotsgesetze zur Versklavung der Indios sah, kam es zu Ausschreitungen und Bürgerkrieg. Ein weiteres Wirken war faktisch unmöglich, so das er den König 1545 um seine Entpflichtung als Bischof von Chiapas bat und 1546 endgültig nach Spanien zurückkehrte.

Nun am Hof des Prinzen Philipp lebend, nahm er seine ehemaligen politischen Aufgaben erneut war. Seit 1551 im Dominikanerkloster von Valladolid lebend, vollendete er in den nächsten Jahren seine Geschichte der Indios und verfasste Kommentare zum Alten Testament. Nachdem er am 18. Juli 1566 im Dominikanerkloster zu Madrid verstorben und auch begesetzt worden war, gilt sein Grab heute als verschollen.

siehe auch: Thomas Wolsey

(P. Damian Hungs OT / www.damian-hungs.de)

Samstag, 13. Januar 2024

Kirche in der Geschichte verstehen (5)


Wie sah das Leben eines Kanonikers aus?

Erst einmal sollte klar sein, dass Kollegiatkapitel von unterschiedlichem Wohlstand waren und daher auch von unterschiedlicher Mitgliederstärke. Beliebt waren biblische Zahlen, wie z.B. zwölf. Doch auch sechs oder nur vier sind bekannt.

Gewöhnlich ergänzten sich die Kapitel selbst. Starb ein Kanoniker, wählten die verbliebenen Kanoniker einen Nachfolger. Mit dem ausgehenden Mittelalter wurde dies jedoch immer wieder durchbrochen. So wurden mancherorts Kanonikate an Universitäten vergeben, welche hiermit ihre Professoren besoldeten. So besaß die Universität Köln unter anderem zwei Kanonikate an der Stiftskirche St. Maria im Kapitol. Eines davon stand stets dem Professor für Botanik zu. Durchbrochen wurde die Selbstergänzung seit dem 17. Jahrhundert zudem durch die Anfragen von Landesherren und Bischöfen. Diesen trug man immer wieder Rechnung, da man auf ein gutes Verhältnis angewiesen war.

Ein Kanoniker musste bei seiner Aufnahme einen Eid auf die Stiftsverfassung leisten. Mit einer "Dienstwohnung" versehen, bezog er häufig seine Einkünfte nicht direkt, sondern musste ein bis zwei Jahre warten. Zur Teilnahme am Chorgebet und an der gemeinsamen Messe verpflichtet, bestand ein Teil des Einkommens aus Präsenzgeldern. Also: keine Anwesenheit, kein Geld. Auch musste ein Kanoniker nicht unbedingt Priester sein. Häufig gab es bestimmte Kanonikate, welche Priestern oder Diakonen vorbehalten waren, für die übrigen aber genügte die Weihe zum Subdiakon oder die Minores. 

Das Chorgebet wurde im Stehen gesungen und nahm am Tag etwa 8 Stunden ein. Um sich im Winter vor Kälte zu schützen, nutzte man in dieser Jahreszeit eine Mozetta aus Pelz. Befanden sich die Kanoniker zum Chorgebet im Chorgestühl vor dem Hochaltar, befand sich das Chorgestühl der Kanonissen auf einer Westempore, so daß man sie hören, aber nicht sehen konnte.


Regelmäßig traf man sich zum Kapitel. Hier wurden die Aufgaben vergeben, welche die Kanoniker zu verrichten hatten. Nur ein Teil davon bezog sich auf die Liturgie. Da das Stiftskapitel seine Güter selbst verwalten musste, wurden hier auch die Verwaltungsaufgaben vergeben. In der Regel handelte es sich dabei um bestimmte Güter, die dann aber über längere Zeit bei dem Kanoniker verblieben. Im Generalkapitel, welches einmal im Jahr stattfand, musste der Kanoniker dann Rechenschaft über seine "Verwaltungstätigkeit" geben. Mangelhafte Residenz wurde in der Regel also kaum geduldet, da damit die Arbeitslast der einzelnen stieg. Wirtschaftliche Sanktionen folgten dann recht schnell. 

Teil 4 --- Teil 6

(www.damian-hungs.de)

Montag, 8. Januar 2024

Kirche in der Geschichte verstehen (4)


In diesem Artikel wollen wir einen Blick auf den Weihetitel werfen. Er ist der größte Unterschied zu heute, denn nur die wenigsten Kirchen und Altäre gehörten dem Bischof. Viele Kirchen und Altäre gehörten Klöstern und Stiftskapiteln, Adligen und Städten oder anderen Institutionen und Privatpersonen. Doch gehörten zu den Weihetiteln auch Lebensrenten. Wichtig war, dass der Lebensunterhalt gesichert sein musste. Im 18. Jahrhundert begann man damit die Weihetitel genauer zu betrachten, da viele kaum ein Minimum zum Leben abwarfen. Doch wie das auch immer aussah, praktisch musste der "Weihekandidat" sich selbst um einen Weihetitel bemühen. Keine einfache Aufgabe, gab es doch keine Ausschreibungen. Es waren die persönlichen Verbindungen, welche den Weg zu einem Weihetitel bahnten.

Während für die Minores, den Subdiakon und den Diakon ein Einkommen genügte, musste ein Priester einen Altar vorweisen, an welchem er die heilige Messe feiern konnte.

Wichtig zu verstehen ist auch, dass es keine Versetzungen gab, sondern eine "Pfründe" immer auf Lebenszeit war. Es gab keinen Ruhestand, was im Alter zu Problemen führen konnte.

Im ausgehenden Mittelalter kam weitgehend die Geldwirtschaft in Gebrauch. Doch blieb auch immer noch die "Landwirtschaft" in Gebrauch. Entsprechend konnte der Weihetitel ganz praktische Fähigkeiten erfordern.

In den kommenden Artikeln wollen wir uns verschiedene Weihetitel ganz konkret anschauen. 

Teil 3 --- Teil 5

(www.damian-hungs.de)

Mittwoch, 3. Januar 2024

Kirche in der Geschichte verstehen (3)


In diesem Artikel wollen wir einen Blick auf die Weihe der Kleriker werfen.

Erstmal müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass es niedere und höhere Weihen gab. Alle diese Weihen wurden durch den Bischof oder Weihbischof erteilt. Zu den "Niederen Weihen" (Minores) gehören:

(Tonsur)
Ostiarier
Lektor
Exorzist 
Akolyth

Die "Höheren Weihen" (Maiores) sind:
Subdiakon
Diakon
Priester
Bischof

Um die Weihen empfangen zu können, musste man einen Weihetitel vorweisen können. Doch davon sprechen wir an anderer Stelle. Eine Tauglichkeit des Weihebewerbers wurde durch den Patron des Weihetitels ausgestellt und wurde durch den Bischof nicht weiter geprüft. Zur "Tauglichkeit" gehörte übrigens auch die eheliche Geburt, wovon jedoch großzügig dispensiert wurde.

Zumeist wurde die Weihe am Sitz des Bischofs gespendet, wofür man gerne die Quartembertage verwendete. Da der Weihekandidat hierzu anreisen musste, wurden die Minores in der Regel in einer einzigen liturgischen Feier erteilt. Hierbei handelte es sich nicht um eine Weihe im eigentlichen Sinne, sondern um eine Benediktion. Zum Zölibat verpflichtet, konnte jedoch auch wieder in den Laienstand versetzt und damit der Zölibat aufgehoben werden. 

Die Maiores wurden in verschiedenen Liturgien erteilt, wobei der Subdiakonat ebenfalls lediglich eine Benediktion war. Häufig lagen zwischen den Weihen nur wenige Tage, was nicht zuletzt der "Reiseschwierigkeit" geschuldet war.

Deutschordensbischof Heinrich Schenk

Die frühen Jahre des Heinrich Schenk liegen vollkommen im Dunkeln. Vermutlich einer Ministerialenfamilie entstammend, trat er in den Deutsch...