Montag, 8. Januar 2024

Kirche in der Geschichte verstehen (4)


In diesem Artikel wollen wir einen Blick auf den Weihetitel werfen. Er ist der größte Unterschied zu heute, denn nur die wenigsten Kirchen und Altäre gehörten dem Bischof. Viele Kirchen und Altäre gehörten Klöstern und Stiftskapiteln, Adligen und Städten oder anderen Institutionen und Privatpersonen. Doch gehörten zu den Weihetiteln auch Lebensrenten. Wichtig war, dass der Lebensunterhalt gesichert sein musste. Im 18. Jahrhundert begann man damit die Weihetitel genauer zu betrachten, da viele kaum ein Minimum zum Leben abwarfen. Doch wie das auch immer aussah, praktisch musste der "Weihekandidat" sich selbst um einen Weihetitel bemühen. Keine einfache Aufgabe, gab es doch keine Ausschreibungen. Es waren die persönlichen Verbindungen, welche den Weg zu einem Weihetitel bahnten.

Während für die Minores, den Subdiakon und den Diakon ein Einkommen genügte, musste ein Priester einen Altar vorweisen, an welchem er die heilige Messe feiern konnte.

Wichtig zu verstehen ist auch, dass es keine Versetzungen gab, sondern eine "Pfründe" immer auf Lebenszeit war. Es gab keinen Ruhestand, was im Alter zu Problemen führen konnte.

Im ausgehenden Mittelalter kam weitgehend die Geldwirtschaft in Gebrauch. Doch blieb auch immer noch die "Landwirtschaft" in Gebrauch. Entsprechend konnte der Weihetitel ganz praktische Fähigkeiten erfordern.

In den kommenden Artikeln wollen wir uns verschiedene Weihetitel ganz konkret anschauen. 

Teil 3 --- Teil 5

(www.damian-hungs.de)

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