Freitag, 30. August 2024

9 Übungen für das geistliche Leben.


1. Kurzes Gebet unmittelbar nach dem Erwachen

2 Täglich wenigstens 15 Minuten Meditation

3. Täglich 15 Minuten geistliche Lesung

4. Tägliche Gewissenserforschung

5. Wöchentliche Beichte und Empfang der Heiligen Kommunion

6. Vermeide naheliegende Gelegenheiten zu Sünde und schlechter Gesellschaft

7. Vertraue dich der Jungfrau Maria an

8. Bitte unseren Heiland um den Erhalt in seiner Liebe

9. Bitte täglich um die Gnade der Ausdauer 

Siehe auch: 6 praktische Tipps zum beten.

(Hl. Alphons Maria von Liguori) siehe auch: Carlo Acutis. - Seine Grundsätze

Mittwoch, 28. August 2024

Papst Pius VI.


Papst Pius VI. gehört zu den großen, aber in Vergessenheit geratenen Päpsten der Kirchengeschichte.

Gianangelo Conte Braschi
Angelo Onofrio Melchiorre Natale Giovanni Antonio Braschi, kurz Gianangelo, wurde am 25. Dezember 1717 (Taufe am 27. Dezember) als Sohn einer alten Adelsfamilie in Cesena geboren. Er war der älteste Sohn des Grafen (Conte) Marco Aurelio Tommaso Braschi und der Anna Teresa Bandi und hatte noch drei Brüder und vier Schwestern. 

Am Jesuitenkolleg in Cesena studierend, wurde er hier schon mit 18 Jahren (1734) zum Doktor beider Rechte (Staats- und Kirchenrecht) promoviert. Anschließend setzte er seine Studien an der Universität von Ferrara fort. Kurz darauf wurde er der Privatsekretär des päpstlichen Legaten Tommaso Ruffo, zugleich Kardinalbischof von Ostia und Velletri. Als Ruffo 1740 am Konklave teilnahm, nahm er seinen Sekretär als Konklavisten mit. Noch 1740 wurde Ruffo Dekan des Kardinalkollegiums und Braschi sein Auditor. Eine Position, die er bis zum Tode Ruffos (1753) beibehielt.

Mehrfach an den Hof von Neapel entsandt, brachten seine Fähigkeiten die besondere Wertschätzung von Papst Benedikt XIV. ein. So ernannte er Braschi 1753 zu einem seiner eigenen Sekretäre und 1755 auch zum Kanoniker des Petersdoms.

Kurz nach der Lösung seiner Verlobung, wurde er 1758 zum Priester geweiht. Im September des Jahres von Papst Clemens XIII. zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt und zum Referenten der Apostolischen Signatur berufen, wurde er im September 1759 zum Rechnungsprüfer und Sekretär des Camerlengo Kardinal Carlo Rezzonico. Im Jahr 1766 ernannte Clemens XIII. Braschi zum Schatzmeister der Camera Apostolica, nachdem er bereits seit 1762 auch Consultor des Kardinalkollegiums war.

Am 26. April 1773 von Papst Clemens XIV. in das Kardinalskollegium berufen, wurde er am 10. Mai des Jahres zum Kardinalpriester von Sant'Onofrio. In den kommenden Jahren wurde er zudem Kommendatarabt von Subiaco, einer Territorialabtei, und von San Gregorio in Rom.

Konklave
In der Papstwahl von 1774/75, an der 44 Kardinäle teilnahmen, stand die Jesuitenfrage stark im Vordergrund. Braschi, der eigentlich ein Außenseiter war, rückte zunehmend ins Blickfeld. Zwar galt er in dieser Frage als gemäßigt, doch hofften die "Jesuitengegner" auf eine klare Beibehaltung des Kurses. Die 'Zelanti' hingegen hofften auf geheime Sympathien und ein entsprechendes Entgegenwirken. So ließen Spanien, Frankreich und Portugal ihre Einwände gegen eine Wahl Braschis fallen, was seine Wahl am 15. Februar 1775 ermöglichte.

Bei seiner Namenswahl an den Reformpapst Pius V. denkend, war er der letzte Papst, der erst nach seiner Wahl die Bischofsweihe empfing.  Dies geschah dann am 22. Februar 1775 durch Kardinal Giovanni Francesco Albani, anschließend setzte ihm der Protodiakon Kardinal Alessandro Albani die Tiara auf.


Papst Pius VI.
Schnell wurde klar, dass der neue Papst keiner der widerstreitenden Parteien des Konklaves gerecht werden konnte. Zu stark waren die Differenzen. Doch schnell wurde auch klar, dass der neue Papst einen ganz eigenen Weg verfolgte.

Als erstes eröffnete er das von seinem Vorgänger angekündigte 'Heilige Jahr' und ging sodann das Problem der Korruption an, wozu er sogar den Gouverneur der Stadt Rom tadelte, da dieser mangelnden Eifer zeige. Zudem forderte er eine Rechenschaft über die Ausgaben und ernannte einen Kardinalsrat, der die Finanzen verbessern und die Steuerlast mindern sollte. Den Getreidekauf für die Bevölkerung subventionierten er zukünftig aus einer Streichung von Renten für Höflinge und Adlige. Auch sollten gesteigerte Landwirtschaftserträge zukünftig belohnt werden. Die Erweiterung und Vertiefung der Häfen von Terracina und Porto d'Anzio kurbelten den Handel des Kirchenstaates an  wie such die Ausbesserung der Via Appia. Als Förderer der Künste baute er vor allem die Sakristei des Petersdomes. Sein Eintreten für die Armen, wie z. B. durch Schulgründungen, brachten ihm den Titel "Pater Patria" (Vater des Vaterlandes) ein. Auch gelang es ihm nicht nur die Pontischen Sümpfe in Rom auszutrocknen, sondern auch die bei Città della Pieve, Perugia und Spoleto.


In der Aufklärung sah der Papst ein besonderes Problem. Nicht nur, dass diese Positionen vertrat, welche mit dem Glauben der Kirche nicht vereinbar waren und sind, sondern such dem zunehmenden 'Staatskirchentum'. Dessen Ziel war es, die Katholische Kirche zu einem Teil der Staatsaufsicht zu machen und diese entsprechend zu formen.

Am 27. Februar 1782 brach Pius VI. von Rom auf, um Wien als "Pilger" zu besuchen. Hier wurde er zwar von Kaiser Josef II. großartig empfangen, doch konnte er letztlich nichts erreichen. Klöster wurden aufgelöst und Bistümer nach eigenem Gusto umgeschnitten. Erst der Emser Kongress, im Jahre 1786, auf dem mehrerer deutsche Erzbischöfe eine größere Unabhängigkeit erreichen wollten, konnte zu einem teilweisen Aufhalten führen.

Im November 1789 errichtete Pius VI. das Bistum Baltimore, womit er faktisch die USA anerkannte und die amerikanische Kirche von England trennte.

Pius VI., der in seinem Pontifikat 73 Kardinäle in 23 Konsistorien kreierte, hat keine Heiligdprechung vorgenommen,  wohl aber 39 Seligsprechungen.


Mit dem Ausbruch der Französischen Revolution wurde nicht nur die Kirche in Frankreich unterdrückt, sondern auch die Staatsgebiete des Kirchenstaates um Avignon erobert. Im Gedankengut der Revolution sah der Papst ein Aufbegehren gegen die von Gott gewollte Gesellschaftsordnung und verurteilte entsprechend auch die in Frankreich beschlossene Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte und die Forderung auf einen Eid des Klerus auf die Zivilverfassung (Quod aliquantum, 1791 und Caritas, 1791). 1791 beendete der Papst die diplomatischen Beziehungen zu Frankreich.


1796 marschierte Napoleon in den Kirchenstaat ein. Einem Friedensgesuch des Papstes wurde am 19. Februar 1797 in Tolentino stattgegeben. Als es am 28. Dezember 1797 zu einem Aufstand kam, wurde der beliebte Brigadegeneral Mathurin-Léonard Duphot getötet. Der gesuchte Vorwand für eine weitete Invasion.

General Louis-Alexandre Berthier marschierte am 10. Februar 1798 in Rom ein, orderte vom Papst den Verzicht auf seine weltliche Herrschaft und proklamierte die Römische Republik. Da der Papst sich aber weigerte, wurde er gefangen genommen und am 20. Februar erst nach Siena und dann zur Certosa bei Florenz gebracht. Über Parma, Piacenza, Turin und Grenoble zur Zitadelle von Valence verbracht, wurde der Weg zu einem wahren Triumphzug. Obwohl absolute Geheimhaltung galt, strömten die Menschen zusammen, jubelten dem Papst zu und erbaten seinen Segen. 


Für den alten Mann, er war immerhin 82 Jahre alt, bedeutete die Reise unendliche Strapazen. Vollkommen entkräftet verstarb er am 20. August 1799, kaum sechs Wochen nach seiner Ankunft in Valence. Der einbalsamierte Leichnam dürfte erst am 30. Januar 1830 in der Kathedrale von Valence beigesetzt werden. Napoleon Verbot nicht nur die Überführung nach Rom. Das Gefolge des Papstes konnte zwar die Beisetzung durch einen 'Verfassungsbischof' verhindern, doch dafür wurde Papst Pius VI. ohne jeglichen Gottesdienst beigesetzt. Erst am 24. Dezember 1801 konnte der Leichnam Valence verlassen und am 19. Februar 1802 in Rom, unter Anteilnahme seines Nachfolgers, in den Grotten des Petersdoms beigesetzt werden.

Noch kurz vor seinem Tode befreite der Papst die Kardinäle vom vorgesehenen Procedere der Papstwahl, so dass die Wahl seines Nachfolgers on Venedig stattfand.


Die Person
Giacomo Casanova bezeichnet Pius VI. als einen "schönen Mann" mit sehr gepflegtem Haar und überaus angenehmen Umgangsformen. Persönlich Fromm, besuchte er immer wieder die verschiedenen Kirchen Roms zur privaten Andacht. Die Reiseberichte von Wien, München, Füssen zeigen zudem einen nahbaren Papst, der sich als interessierten Hirten zeigte. Im Kirchenstaat brachte der Papst eine Erbstreitigkeit vor Gericht. Als er diesen verlor, fügte er sich klaglos in das Urteil. 


Gebet von Papst Pius VI.


Verfasst von Seiner Heiligkeit Papst Pius VI. für den privaten Gebrauch

Herr, erbarme dich unser. Christus, erbarme dich unser. Herr, erbarme dich unser.

Christus, erhöre uns. Christus erhöre uns gnädig.

Gott, Vater des Himmels, erbarme dich unser.

Gott, Sohn, Erlöser der Welt, erbarme dich unser.

Gott, Heiliger Geist, erbarme dich unser.

Heilige Dreifaltigkeit, ein Gott, erbarme dich unser.

Du, der du die unendliche Liebe bist, erbarme dich unser.

Du, der du mich zuerst geliebt hast, erbarme dich unser.

Du, der du mir befiehlst, dich zu lieben, erbarme dich unser.

Von ganzem Herzen liebe ich Dich, o mein Gott

Von ganzem Herzen liebe ich Dich, o mein Gott

Von ganzem Herzen liebe ich Dich, o mein Gott

Mit all meiner Kraft liebe ich Dich, o mein Gott

Über allen Besitz und alle Ehre liebe ich Dich, o mein Gott

Über alle Freuden und Freuden hinaus liebe ich Dich, o mein Gott

Mehr als mich selbst und alles, was mir gehört, liebe ich Dich, o mein Gott

Mehr als alle meine Verwandten und Freunde liebe ich Dich, o mein Gott

Mehr als alle Menschen und Engel liebe ich Dich, o mein Gott

Über alles Geschaffene im Himmel oder auf Erden liebe ich Dich, o mein Gott

Nur für dich selbst, ich liebe dich, o mein Gott

Weil Du das souveräne Gut bist, liebe ich Dich, o mein Gott

Weil Du es unendlich wert bist, geliebt zu werden, liebe ich Dich, o mein Gott

Weil Du unendlich vollkommen bist, liebe ich Dich, o mein Gott

Selbst wenn Du mir nicht den Himmel versprochen hättest, liebe ich Dich, o mein Gott

Selbst wenn Du mir nicht mit der Hölle gedroht hättest, liebe ich Dich, o mein Gott

Auch wenn Du mich durch Not und Unglück auf die Probe stellen solltest, ich liebe Dich, o mein Gott

In Reichtum und Armut liebe ich Dich, o mein Gott

In Wohlstand und in Not liebe ich Dich, o mein Gott

In Gesundheit und Krankheit liebe ich Dich, o mein Gott

Im Leben und im Tod liebe ich Dich, o mein Gott

In der Zeit und in der Ewigkeit liebe ich Dich, o mein Gott

In Vereinigung mit der Liebe, mit der alle Heiligen und alle Engel dich im Himmel lieben, liebe ich dich, o mein Gott

In Vereinigung mit der Liebe, mit der dich die Heilige Jungfrau Maria liebt, liebe ich dich, o mein Gott

In Vereinigung mit der unendlichen Liebe, mit der du dich ewig liebst, liebe ich dich, o mein Gott 

Gebet

Mein Gott, der alles Vollkommene und Liebeswürdige in unvorstellbarer Fülle besitzt, vernichte in mir alle schuldige, sinnliche und ungebührliche Liebe zu den Geschöpfen. Entzünde in meinem Herzen das reine Feuer Deiner Liebe, damit ich nichts anderes als Dich oder in Dir lieben kann, bis ich, so völlig verzehrt von der heiligen Liebe zu Dir, Dich auf ewig lieben kann mit den Auserwählten im Himmel, dem Land von reiner Liebe. Amen.

Dienstag, 27. August 2024

Freiburg am Abend


Erstaunlich. Aber von Freiburg hätte ich dann doch mehr erwartet.

Klar, über den Tag gibt es viele Möglichkeiten für einen Kaffee und es gibt auch eine Reihe von guten Restaurants, aber ab 22.00 Uhr ist dann auch Schluss. Da ist auf dem Kölner Südfriedhof mehr Stimmung. Wer dann noch etwas trinken möchte, für den bleibt nur noch das 'Schwarzer Kater' oder der 'Schlappen'.

Wer in Freiburg nicht zur Kinderzeit ins Bettchen möchte, der hat schlechte Karten. 

Köln im Krieg und danach. - Schule


Wie vor dem Krieg, so ging die Schulpflicht auch während des Krieges weiter. Wie vor dem Krieg, so waren Jungen und Mädchen auch in den ersten Jahren gemeinsam in ein einer Schulklasse und es gab auch die Trennung zwischen den Schuljahren, wie wir sie heute kennen. Schulbücher wurden, wie heute, von einem Schuljahr an das andere weitergeben, da sie Eigentum der Schule waren. Es gab also auch während des Krieges keinen Mangel an Schulbüchern. Die Schüler selbst schrieben in den ersten Klassen noch auf Schiefertafeln, wie es auch vor dem Krieg der Fall war.

War die Schule durch Bomben zerstört, wurde ein anderes öffentliches Gebäude für den Unterricht bestimmt. Ausgefallen ist der Unterricht nur durch direkten Bombenalarm. Dies war eher selten. Übrigens schleppten die Kinder bei Fliegeralarm ihre Schulsachen stets mit in den Bunker oder Keller. 

- Fliegeralarm (2) -

Freitag, 23. August 2024

Köln im Krieg und danach. - Fliegeralarm (2)


Im Gegensatz zu heute, flogen Flugzeuge recht niedrig. Etwas außerhalb des Ortes gab es einen starken Scheinwerfer. Näherten sich die Bomber, jeden Abend zwischen 21.00 Uhr und 21.30 Uhr, musste das die Fliegerstaffel anführende Flugzeug angestrahlt werden. Verließ es das eigene Sichtfeld, übernahm der nächste Ort. Der Gedanke hierbei war, dass es von nächsten Fliegerabwehr abgeschossen wird. Ob dies tatsächlich geschah interessierte hierbei nicht wirklich. Neben dem eigenen Überleben, hoffte man auf eine Verschonung des eigenen Ortes. Die Blendung konnte zu zusätzlicher Ortsverwirrung beitragen und damit den eigenen Ort sichern.

Dienstag, 20. August 2024

Hochaltar von St. Katharina zu Köln


Im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt befindet sich der ehemalige Hochaltar der Kommende St. Katharina in Köln.

Es handelt sich um das Mittelteil des 1447 von Stefan Lochner geschaffenen Flügelaltars, welches den Titel "Darbringung im Tempel" trägt.

Wohl bereits im 17. Jahrhundert gegen ein anderes Altarbild ausgetauscht, sind die beiden Seitenflügel verlorengegangen. 138,7 x 124,3 groß, besteht es aus Ölfarben und Blattgold auf Eiche. Der dargestellte Deutschordensritter zeigt auf, daß der Altar für die Kommendenkirche gemalt wurde.

Sonntag, 18. August 2024

Köln im Krieg und danach. - Fliegeralarm


Man kann es sich kaum vorstellen, aber der Fliegeralarm war eine feste Einrichtung des Tages. Jeden Tag zwischen 21.00 Uhr und 21.30 Uhr kam der Fliegeralarm und die Luftangriffe begannen. In Sürth, einem Vorort von Köln, aber nicht mit der Sirene, die wurde irgendwann verboten, sondern per Hausglocke. Einer begannen auf der Straße mit einem Gegenstand, zum Beispiel mit dem Schlagen auf einem Eimer, zu alarmieren. Und ein Haushalt nach dem anderen übernahm.  Binnen kürzester Zeit war der ganze Ort informiert.

Keine Ausnahme. Denn viele Orte, gerade im ländlichen Bereich, besaßen überhaupt keine Sirenen. 

Samstag, 17. August 2024

Köln im Krieg und danach.


Ich habe die außergewöhnliche Gelegenheit zum Gespräch mit Zeitzeugen. Entsprechend möchte ich zukünftig immer mal wieder etwas aus dem erlebten Alltag im 2. Weltkrieg und der direkten Nachkriegszeit posten. Ich hoffe, ihr findet es auch so spannend. Denn vieles ist ganz anders wie der Eindruck, welchen diverse Dokumenten vermitteln. Denn hier geht es nicht um Politik, sondern Lebenserinnerungen.

Montag, 5. August 2024

Eine Geschichte des Deutschen Ordens. - Biographie zum Bild


Der Deutschordensritter Christian Friedrich von Brand wurde am 30. August 1697 in Brüssau/Neumark geboren und war als königlich-schwedischer und hessen-kasselscher Generalleutnant der Grenadiere tätig.

Der reformierten Konfession zugehörig, trat er 1730 in den Deutschen Orden ein und gehörte der Ballei Hessen an. Von 1733 bis 1740 Komtur zu Flörsheim, wurde er 1741 Komtur zu Schiffenberg.

Am 6. Juni 1746 in Duncastle/England verstorben, hatte er mit der Kammerfrau Jaines Ernst einen unehelichen Sohn (Johann Christoph Ernst).


Eine Geschichte des Deutschen Ordens. - Biographie zum Bild

www.damian-hungs.de

Donnerstag, 1. August 2024

Pompei und das Heiligtum Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz

Das Heiligtum „Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz“ ist einer der jüngeren Wallfahrtsorte der Römisch-Katholischen Kirche und ist in unmittelbarer Näher zum berühmten Ausgrabungsfeld der antiken Stadt Pompei gelegen, doch gehört es mit etwa vier Millionen Pilgen pro Jahr zu den großen Wallfahrtsorten der Kirche.

Der Ursprung des Wallfahrtsortes liegt im Seligen Bartolo Longo. Geboren 1841 bei Brindisi, gehörte der Jurist dem Spiritismus an. Ein Bekehrungserlebnis führte ihn zum Glauben, 1871 wurde er Terziare bei den Dominikanern und entwickelte eine besondere Liebe zum Rosenkranzgebet. So begann der vermögende Fratel Rosario, wie er genannt wurde, 1873 den Wiederaufbau einer alten Kirche, gelegen bei der antiken Stadt Pompei. Für diese Kirche erhielt er 1875 aus Neapel das Andachtsbild „Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz“. Schon 1878 begann der Bau einer neobarocken Basilika, welcher 1891 vollendet werden konnte. Seine Ehefrau, die Gräfin Mariana di Fusco, mit welcher er seit 1885 verheiratet war, ermöglichte nicht nur zu weiten Teilen den Bau der Basilika, sondern war auch stark in der Caritas engagiert. Auf Waisenkinder und den Kinder von Gefangenen lag hierbei das besondere Augenmerk des Ehepaares. Longo verstarb am 5. Oktober 1916, im Alter von 85 Jahren, in Pompei. Papst Johannes Paul II. sprach ihn im Jahre 1980 selig.

Kurz nach dem Eintreffen des Andachtsbildes in Pompei kam es zu einer ersten Wunderheilung, was die Kirche in Pompei in die Bekanntheit führte und eine wachsende Wallfahrt in Gang brachte. Schon um 1900 gehörte das Heiligtum zu den größten Wallfahrtsorten in Italien. Longo, der immer noch der Besitzer der Basilika war, übergab diese 1906 dem Heiligen Stuhl. Aufgrund seiner enormen Bedeutung, erhob der Papst das Heiligtum am 20. März 1926 zu einer Territorialprälatur, also einem eigenen Bistum, wie zuvor auch den Wallfahrtsort Loreto.

Die nach Norden ausgerichtete Basilika, welche die Grundform eines Kreuzes besitzt, erhielt eine großartige Schaufassade im Süden und eine Campanile, also einen freistehenden Glockenturm, der 1925 vollendet wurde. Dieser ist 80 m hoch und besitzt eine Aussichtsplattform. Das große Aufkommen der Pilger führte dazu, dass ab 1934 die Basilika um zwei Seitenschiffe mit Kapellen erweitert wurde. Mosaiken, Fresken und Skulpturen, die sich um die Geheimnisse des Rosenkranzes drehen, bilden die prachtvolle Innenausstattung der Basilika. 1952 wurde zudem eine Orgel mit 85 Registern, fünf Manualen und Pedal in die Ausstattung der Basilika integriert.

Das Heiligtum „Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz“ ist heute der zweitgrößte Wallfahrtsort Italiens und einer der größten Wallfahrtsorte der Welt.

(Autor: P. Damian Hungs OT / www.damian-hungs.de)

Köln im Krieg und danach. - Keine Trümmerfrauen.

Immer wieder wird von den Trümmerfrauen in der direkten Nachkriegszeit berichtet. Doch die gab es tatsächlich nur in Berlin. Klar. Im Schutt...