Leider findet sich kaum etwas zu Sklaven in Köln, lediglich die Grabsteine einiger Freigelassener.
In den römischen Provinzen lag die Zahl der Sklaven bei etwa 10% bis 15% der Bevölkerung. Da Sklaven kostspielig waren, können wir davon ausgehen, dass es diese primär in den Haushalten der Oberschicht gab. In einer Stadt also vor allem Haushaltssklaven, Handwerker, Lehrer und in der städtischen Verwaltung. Im Umland vor allem als Landarbeiter. Wenige auch als Gladiatoren, die aber hier nicht ins Gewicht fallen.
Aus Pompeji kennen wir sogar die Unterkünfte. Es waren kleine Räume, nicht einmal die Wände waren verputzt. Geschlafen wurde auf primitiven "Feldbetten" und die wenigen Habseligkeiten in alten Amphoren aufbewahrt. Die Räume, welche sich die Sklaven teilen mussten, wurden zugleich auch als "Abstellräume" genutzt. War der Sklave nicht in einem "herrschaftlichen Haus", musste er eventuell auch einfach in einem Flur oder der Werkstatt schlafen.
Wie mit teuren Gegenständen, dass war ein Sklave, behandelte man sie pfleglich. Übermäßige Prügel... dürften kaum der Fall gewesen sein. Man zertrümmert ja auch nicht mal eben sein Auto, denn auch ein "billiger" Sklave würde sich heute in der Preisklasse eines VW Golf bewegen.
Freilassungen kamen immer wieder vor. Entweder man schätzte den Sklaven und seine Verdienste so hoch oder aber entledigt sich einfach eines gebrechlichen und greisen Essers, der zu nichts mehr taugte. Gerade letztes war von besonderer Tragik und quasi ein Todesurteil.
Als "Gegenstand" hatte ein Sklave keinen Namen. Man rief einfach den 'Claudipor' oder Marcipor, also den "Burschen des Claudius" oder "Burschen des Marcus". Ihm konnte aber auch jederzeit von seinem Besitzer ein Name zugeteilt werden. "Dein ehemaliger Herr nannte dich Fulgentius? Jetzt heißt Du Tato!".
Bei seiner Freilassung übernahm er dann den Vor- und Sippennamen seines ehemaligen Herren. Seinen "Sklavennamen" fügte er dann als Beinamen hinzu. Aus dem Sklaven Tato, Eigentum des Rufus Veranus Agricola, wurde dann Rufus Veranus Tato.
Auch zukünftig blieb eine gewisse Abhängigkeit bestehen, da er nun zum Klientel des ehemaligen Herrn gehörte. Er dürfte auf seinen Schutz und seine Unterstützung bauen, musste ihn jedoch auch (z.B. bei der Erlangung von Ämtern) unterstützen.
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