Mittwoch, 18. September 2024

Barockstadt Ettenheim



Ettenheim ist ein nettes, kleines Städtchen. Besonders aber, weil es fast wie eine Zeitreise ist. Im Krieg offensichtlich nicht zerstört, geht man durch eine Stadt, wie sie wohl auch im ausgehenden 18. Jahrhundert war. Ein absolut lohnenswerter Besuch!


Wunderschöne Sträßchen und Brunnen, viel Fachwerk und barocke Wohnhäuser. Die Stadtpfarrkirche ist spätes Rokoko. Eine schlichte Hallenkirche mit gewaltigem Hochaltar und einem Bischofsthron.


Bischofsthron? Warum das denn? Ettenheim ist eng mit den Tragödien des untergegangenen französischen Königtums verbunden. Hier war die Residenz, vielleicht sollte man auch vom Exil sprechen, des Kardinals Louis René Édouard de Rohan-Guéméné (1734–1803).


Er war der Kardinal, der 1785 in Paris in die „Halsbandaffäre“ der Königin Marie Antoinette verwickelt und angeklagt war, 1786 aber wieder als Bischof von Straßburg eingesetzt und 1789 in Ettenheim feierlich empfangen wurde. Er lebte in Schloss Ettenheim bis zu seinem Tod 1803 und wurde im Chor der barocken Pfarrkirche St. Bartholomäus in Ettenheim bestattet. Die dreizehn unruhigen Jahre seines Exils in Ettenheim prägen seither das Bild und Selbstverständnis der „Rohanstadt“.


Im Jahr 1802 wurde in Ettenheim der Bourbon Louis Antoine Henri de Bourbon-Condé, Duc d’Enghien verhaftet und nach Paris verbracht. Womit die Rettung der Monarchie endgültig zusammenbrach.

Donnerstag, 12. September 2024

Köln im Krieg und danach. - Erstkommunion und Firmung


Wie vor dem Krieg, so fand die Vorbereitung auf Erstkommunion und Firmung primär in der Schule statt. In Gegenden mit katholischer Minderheit im Pfarrhaus. Entsprechend änderte sich hier in den Kriegsjahren nichts. Die Erstkommunion fand statt, so wie immer. Wenn auch mit zunehmender Zahl der Kriegsjahre weniger festlich. Und auch der Bischof reiste, wie früher, zur Firmung an.

Häufig übersehen wir, dass die Zeit vor dem 2. Weltkrieg kaum das Automobil kannte. Entsprechend war die Anreise für den Bischof etwas umständlicher, aber er besuchte die Pfarreien, so wie in den Vorkriegszeiten.

Montag, 9. September 2024

Eine Geschichte des Deutschen Ordens. - Biographie zum Bild


Ferdinand Moritz Falco Franz von Mengersen wurde 1706 geboren und trat 1731 als Deutschordensritter in die Ballei Westfalen ein. Von 1737 bis 1746 Komtur von Brackel und ab 1740 auch Komtur von Osnabrück, war er ab 1740 Statthalter und dann ab 1741 Landkomtur der Ballei Westfalen, mit Sitz in der Landkommende Mülheim.

Kurkölnischer Generalleutnant, und seit 1754 Inhaber des paderbornschen Infanterieregimentes zu Fuß, war er auch Kriegsrat des Fürstbistums Münster und Kurkölns. 1761, im Verlauf des Siebenjährigen Krieges, wurde sein Regiment bei Saalfeld in ein Gefecht verwickelt.

Für Hochmeister Karl Alexander von Lothringen fungierte Mengersen als Konferenzminister. 1788 verstorben, fand er sein Grab in Rheden.


Eine Geschichte des Deutschen Ordens. - Biographie zum Bild

Freitag, 6. September 2024

Madonna degli Alemanni


Zu Beginn des 13. Jahrhunderts brachten die Brüder des Deutschen Ordens eine byzantinische Marienikone aus dem 12. Jahrhundert in die Stadt Gela, wo sich dann ein Marienheiligtum entwickelte. In Erinnerung an den Deutschen Orden wurde daraus "Santa Maria degli Alemanni". Weitere Verehrungsorte haben sich u. a. in Bari, Messina, Borgo Libertà und Bologna entwickelt. In der Kapelle des Matthias Pullem Hauses in Köln wird eine Kopie des Gnadenbildes vom 8. bis zum 14. September zu sehen sein.

- G E B E T -
Allmächtiger Gott, im Vertrauen auf
die Fürbitte Unserer Lieben Frau vom Deut-
schen Haus in Jerusalem rufen wir zu dir: Gib,
dass wir ihr Bild tief in unserem Herzen tra-
gen und Christus, unserem Herrn und Meis-
ter, im Glauben folgen. Darum bitten wir
durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren
Herrn und Gott, der in der Einheit des Heili-
gen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle
Ewigkeit. Amen.

Mittwoch, 4. September 2024

Köln im Krieg und danach. - Hl. Messe


Da die Bombenangriffe faktisch immer in denselben Stunden stattfanden, konnten viele Bereiche des Lebens normal stattfinden. Dazu gehörten auch die Zeiten der Hl. Messe. Diese fanden zu angepassten Zeiten statt. Wurde die Kirche durch einen Bombenangriff zerstört, wich man auf den Festsaal eines Gasthauses aus. Auch wurden die Messutensilien mit der Zeit nicht mehr in der Sakristei aufbewahrt, sondern durch den Priester mit sich geführt. Dieser besorgte auch immer den nötigen Wein und die Hostien. Da kein allgemeiner Kommunionempfang üblich war, war der Bedarf gut zu handeln. Auch sollte man nicht übersehen, dass in großflächig ausgebombten Gebieten kaum noch Menschen lebten.
- Schule -