Das Praetorium war der Amtssitz des Prokurators (Statthalter) der Provinz Germania inferior und später der Germania Secunda. Es war nicht nur Wohnsitz des Prokurators, sonder auch Verwaltungsgebäude.
Hier wurden die Finanzen und die Landdomänen der Provinz verwaltet, aber auch öffentliche und militärische Bauten der Provinz organisiert.
Das Gebäude ist mit der Zeit gewachsen. Der erste Steinbau entstand um das Jahr 0 und war ein mehr als 60 m langes und nur etwa 4,2 m tiefes Gebäude. Später wurde er ausgebaut und um ein 45 m langes Gebäudeteil im Norden ergänzt, so dass das gesamte Praetorium über 100 m lang war. Wahrscheinlich um das Jahr 184/185 wurde das Gebäude planiert, nur die Fundamente blieben übrig, um es gänzlich neu zu bauen. Das neue Praetorium war mehr in die Tiefe gebaut und in mehrere Gebäudeteile untergegliedert. Herausragend dürfte im Süden ein hohes Gebäude, die Aula Regia, mit einem halbkreisförmigen Anbau gewesen sein.
Nach der Rückeroberung Kölns von den Franken, um 356, begann der Bau eines fast völlig neuen Praetoriums, das nun noch einmal größer und eindrucksvoller wurde. Herausragend waren die vom Vorgängerbau übernommene Aula Regia und das neue Oktogon, einem achteckigen Gebäudeteil mit einem kreisförmigen Innenraum mit einem Durchmesser von 11,30 m. Flankiert wird
dieser von zwei rechteckigen Hallen und anschließenden Sälen mit Apsis. Zum Rhein hin verlief eine Galerie (Porticus) vor Raumfluchten, nach Westen erstreckten sich weitläufige Höfe
Seit 455 war die römische Zeit zuende und seiner Endphase, ab etwa 460, war das Praetorium der Sitz der Fränkischen Könige.
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