Heiliger Gerold von Köln


Der heilige Gerold von Köln, auch bekannt als Gerold der Pilger, wurde um das Jahr 1201 in Köln geboren. Über sein frühes Leben ist wenig bekannt, doch die Überlieferung zeichnet ihn als tiefgläubigen Christen, der sich ganz dem Ideal des mittelalterlichen Pilgers verschrieb. In einer Zeit, in der lange Wallfahrten als Ausdruck besonders inniger Frömmigkeit galten, brach Gerold zu einer der damals anspruchsvollsten Pilgerreisen auf: Er besuchte nacheinander die großen Wallfahrtsorte Santiago de Compostela in Spanien, Rom in Italien und schließlich Jerusalem, das heilige Ziel im Osten.

Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land trat Gerold im Jahr 1241 die Heimreise an. Auf dem Rückweg durch Norditalien wurde er in der Nähe der Stadt Cremona von Räubern überfallen und tödlich verletzt. Sein gewaltsamer Tod am 7. Oktober 1241 wird von der Überlieferung als Märtyrertod gedeutet, da er als Pilger um seines Glaubens willen auf der Heimkehr von Jerusalem starb.

Schon bald nach seinem Tod begannen Menschen, ihn als Heiligen zu verehren. An seinem Grab in der Kirche Santa Maria Maddalena in Cremona sollen sich bald Wunder ereignet haben. Seine Reliquien wurden dort aufbewahrt, doch ein Teil davon gelangte später auf päpstliche Anordnung zurück in seine Heimatstadt Köln. Dort wurden sie 1651/52 in der Jesuitenkirche St. Peter feierlich aufgenommen, was seine Verehrung auch im Rheinland erneuerte und festigte.

Gerold wird heute vor allem als Schutzheiliger der Pilger und Reisenden verehrt. In der christlichen Kunst erscheint er meist in Pilgerkleidung – mit Mantel, Hut, Pilgerstab und oft mit einer Palme als Zeichen der vollendeten Wallfahrt. Sein Gedenktag ist der 7. Oktober, der Tag seines Todes, und wird in einigen Regionen Italiens und Deutschlands gefeiert.

Sein Leben steht exemplarisch für das Ideal mittelalterlicher Frömmigkeit: Demütiger Glaube, die Suche nach Nähe zu Gott in der Welt und der Mut, für diesen Glauben selbst das Leben zu riskieren. Gerold von Köln bleibt so ein lebendiges Zeugnis christlicher Pilgertradition.

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