Freitag, 21. Juli 2023

Bonaparte, der Kardinal von S. Pudenziana


Von der Geschichte vergessen, begegnet er einem während einer römischen Kirchenbesichtigung.

Betritt man die Kirche S. Pudenziana, fällt einem auf der linken Seite ein Epitaph auf. Es erinnert an einen Kardinal, dessen Titelkirche S. Pudenziana einstmals war:

Lucien-Louis-Joseph-Napoleon Bonaparte, 4. Fürst von Canino und Musignano.


Der Großneffe Napoleons wurde am 15. November 1828 in Rom geboren und sein Taufpate war Kaiser Napoleon III. Kardinal Fesch, ein Onkel Napoleons, spendete ihm das Sakrament der Taufe.


Am 13. Dezember 1856 durch Papst Pius IX. zum Priester geweiht, verzichtete er auf den Titel eines Fürsten und wurde Vikar in der Kirche S. Maria in Via Lata, in deren Pfarrgebiet der Palazzo seiner Familie stand. Durch seinen Taufpaten protegiert, wurde er dessen Almosenier, wie auch Hauskaplan des Kaisers und erhielt den Titel eines Apostolischen Protonotars. Am 13. März 1868 zum Kardinalpriester von S. Pudenziana ernannt, wechselte er 1879 auf die Titelkirche S. Lorenzo in Lucina und bekleidete verschiedene Ämter an der päpstlichen Kurie. So war er 1876/77 Camerlengo und erhielt 1879 den Titel eines Kardinalprotopriesters.


Als Kardinal nahm er am 1. Vatikanischen Konzil teil und gehörte 1878 zu den Wählern von Papst Leo XIII.

Luciano Bonaparte verstarb am 19. November 1895 plötzlich in Rom und wurde auf dem Friedhof Campo Verano beigesetzt. 

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