Samstag, 30. Dezember 2023

Kirche in der Geschichte verstehen (2)


Schauen wir in diesem Artikel auf den Klerus. Wie wird man heute Priester? Man wird vom Bischof als Kandidat angenommen, in einem Priesterseminar "erzogen", studiert Theologie, wird geweiht und vom Bischof auf verschiedene Stellen gesetzt. Dies sind normalerweise Seelsorgestellen in den verschiedenen Pfarreien des Bistums. 

In der Geschichte war das anders!

Ausbildung:
Um Priester zu werden musste man kein Studium absolvieren. Man musste lediglich nachweisen lesen und schreiben zu können, wie auch die nötigen Lateinkenntnisse besitzen. Wo und wie man diese Fähigkeiten erworben hat, spielte keine Rolle. Die nötigen Kenntnisse der Liturgie wurden durch einen anderen Priester vermittelt. Erst das Konzil von Trient hat Priesterseminare geschaffen. Doch endgültig durchgesetzt haben sich diese erst im 19. Jahrhundert. Wer eine Stiftsschule oder Universität besuchte und Aufnahme in einer Burse fand, erlernte zudem die Grundlagen des Gesanges.

Überhaupt war die Theologie keine Voraussetzung für die Weihen. Weltliches oder kirchliches Recht, Philosophie oder auch Medizin, später auch andere Studien, waren häufige Studienfächer. In einer vom christlichen Glauben geprägten Gesellschaft mussten die Glaubensgrundlagen nicht vermittelt werden, sie waren aus dem erlebten Alltag vorhanden. Ein Studium war lediglich eine schöne Dreingabe.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Deutschordensbischof Heinrich Schenk

Die frühen Jahre des Heinrich Schenk liegen vollkommen im Dunkeln. Vermutlich einer Ministerialenfamilie entstammend, trat er in den Deutsch...