Papst Pius IX. war der Erste, der begann, die internationale Ausrichtung der Kirche auch personell abzubilden, indem er den ersten US-Amerikaner zum Kardinal ernannte und damit auch den ersten Nichteuropäer.
John McCloskey wurde am 10. März 1810 in Brooklyn, New York, geboren. Er war das erste Kind irischer Einwanderer in einer Zeit, in der die katholische Kirche in den Vereinigten Staaten noch im Aufbau war. Nach seinem Studium am Mount St. Mary's College in Maryland und in Rom wurde er 1834 zum Priester geweiht.
McCloskey zeigte früh große Führungsqualitäten. 1844 wurde er Koadjutorbischof von New York und 1847 der erste Bischof des neu gegründeten Bistums Albany. Dort setzte er sich besonders für den Ausbau von Kirchen, Schulen und sozialen Einrichtungen ein. 1864 kehrte er nach New York zurück und wurde Erzbischof der einflussreichen Erzdiözese.
Ein historischer Höhepunkt in seiner Laufbahn war seine Erhebung zum ersten Kardinal der Vereinigten Staaten: 1875 ernannte ihn Papst Pius IX. zum Kardinal. Diese Ernennung wurde in Amerika als wichtiger Schritt für die Anerkennung der jungen amerikanischen Kirche angesehen.
Obwohl McCloskey 1878 berechtigt war, am Konklave zur Wahl des neuen Papstes teilzunehmen, reiste er nicht nach Rom. Sein hohes Alter, seine angeschlagene Gesundheit und die beschwerliche Reise über den Atlantik hinderten ihn daran. So nahm er an der Wahl von Papst Leo XIII. nicht persönlich teil.
John McCloskey blieb bis zu seinem Tod am 10. Oktober 1885 Erzbischof von New York. Er hinterließ eine Kirche, die unter seiner ruhigen, beharrlichen Führung stark gewachsen war.
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