Hospitalität - einige Gedanken.


Hospitalität bedeutet Gastfreundschaft – also die Haltung, Fremde, Gäste oder Bedürftige freundlich, respektvoll und hilfsbereit aufzunehmen.

Der Begriff kommt vom lateinischen hospitalitas („Gastfreundschaft, Bewirtung“), das wiederum von hospes („Gast, Fremder“) abgeleitet ist.

Je nach Kontext kann Hospitalität verschiedene Nuancen haben:

Allgemein / Kulturell: Die Bereitschaft, anderen Menschen Schutz, Unterkunft, Essen oder Hilfe zu gewähren. In vielen Kulturen gilt Hospitalität als eine Tugend, die den Umgang mit Fremden prägt. Sie kann von herzlicher Gastfreundschaft bis hin zur moralischen oder religiösen Pflicht reichen.

Religiös / Ordenswesen: Besonders in Klöstern oder bei Orden (z. B. Deutscher Orden, Johanniter) war „Hospitalität“ die Pflicht, Pilger, Kranke und Arme zu beherbergen und zu pflegen. Daher stammt auch das Wort Hospital für Krankenhäuser.

Geistliche Dimension: Hospitalität wird ist bloß „Nächstenliebe in Aktion“, sondern wird als Dienst an Christus selbst verstanden:

Mt 25,35–36: „Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war krank und ihr habt mich besucht.“ / Mt 25,40 „Was ihr für einen meiner geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan.“

DO-Seelsorge: Unsere Hospitalität ist ein Angebot und Angebote kann man auch ablehnen. Wie das Angebot aussieht, entscheiden wir.

Wir geben Menschen einen Raum im Haus unseres Lebens. Schenken ihm (Lebens-) Zeit und Aufmerksamkeit, ohne jede Wertung und ohne jedes Urteil. Gäste ziehen weiter, entsprechend versuchen wir ihn nicht zu binden, sondern für die weitere Reise des Lebens zu stärken. Was er daraus macht ist seine Sache. 

👉 Kurz gesagt: Hospitalität ist mehr als nur „jemanden zu bewirten“ – es geht um eine offene, wohlwollende Haltung gegenüber dem Anderen und eine Form von 'Gottesdienst'.


Gebet der seelsorglichen Hospitalität

Herr, Du bist der, der zuhört,

der unsere unausgesprochenen Worte versteht

und unsere Wunden kennt.


Schenke uns ein offenes Herz,

dass wir den Menschen nahe sein können,

ohne zu urteilen,

ohne zu drängen,

sondern einfach da –

wie ein offenes Haus in der Nacht.


Lass uns Deine Stimme des Trostes tragen,

in einem freundlichen Wort,

in einem stillen Schweigen,

in einem Blick, der sagt:

„Du bist nicht allein.“


Segne alle, die uns begegnen in ihrer Not.

Segne unsere Hände, die halten,

unsere Ohren, die hören,

unsere Herzen, die mitleiden.


Und wenn unsere Kraft an Grenzen stößt,

dann sei Du der, der weiterträgt,

der Raum schafft für Hoffnung,

und der aus unserer kleinen Geste

ein Zeichen Deiner Liebe macht.

Amen.

Kommentare