Evergislus von Köln, auch Everigisil genannt, war ein fränkischer Bischof, der im späten 6. Jahrhundert lebte und als Heiliger verehrt wird. Er war vermutlich der erste Kölner Bischof fränkischer Herkunft und wirkte in einer Zeit, in der sich die Kirche nach dem Zerfall des Römischen Reiches neu organisierte. Seine Amtszeit fällt etwa in die Jahre um 590, wobei sein genaues Todesdatum nicht überliefert ist – er starb wahrscheinlich um das Jahr 594.
Evergislus wird in den Schriften des Bischofs Gregor von Tours mehrfach erwähnt, was ihn zu einer der frühesten historisch fassbaren Persönlichkeiten im Kölner Bistum macht. Aus diesen Quellen geht hervor, dass er eine angesehene Persönlichkeit war, die nicht nur in kirchlichen, sondern auch in politischen Fragen eine Rolle spielte. So wurde er beispielsweise von König Childebert II. beauftragt, in einem kirchlichen Streitfall in Südfrankreich zu vermitteln – ein Hinweis auf sein diplomatisches Geschick und seinen Einfluss über die Grenzen des Kölner Raumes hinaus.
Evergislus setzte sich für den christlichen Glauben und die kirchliche Ordnung ein. Die Tradition schreibt ihm auch die Förderung von Märtyrerkulten und möglicherweise den Bau oder die Unterstützung kirchlicher Einrichtungen zu. Obwohl viele Details seines Lebens verloren gegangen sind, bleibt er als eine bedeutende Gestalt der frühen fränkischen Kirche in Erinnerung. Sein Gedenktag in der katholischen Kirche ist der 24. Oktober.

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