Immer wieder lesen wir von großen Lösegeldern oder auch kleinen Einkäufen im Mittelalter. Nett, aber welchen Wert hatte diese fremde Währung eigentlich in Euro? Hier möchten wir eine kleine Entschlüsselung bieten, die etwa für das Jahr 1330 zutrifft.
Münze = heutige Kaufkraft
1 Heller = unter 1 €
1 Pfennig (Denar) = 2 €
1 Kreuzer/Albus/Weißpfennig = 7 €
1 Schilling/Groschen = 21 €
1 Batzen = 28 €
1 Pfund/Gulden = 420 €
1 Kölner Mark Silber = 456 €
Und was verdiente man so? Oder was kostete ein Brot? Und hier fangen die Probleme an. Wie auch heute, so lagen damals die Einkommen in den Regionen unterschiedlich und auch die Preise der Produkte konnten gut abweichen. Auf einem Markt am Meer wurde der Fisch natürlich wesentlich billiger gehandelt, wie in einer Stadt mit Importbedarf. Man kann aber feststellen, dass die Preise für Lebensmittel relativ hoch lagen. So kostete um 1300 in Köln 1 Pfund Butter oder Lachs oder Karpfen 2 Schillinge, 100 Eier 11 Schillinge und 100 Äpfel 6 Schillinge. Ein paar Schuhe aber lediglich 7 Schillinge. Bei einem Tageseinkommen für einen Baugesellen von 15 Pfennigen, einem Steinmetz von 20 Pfennigen und einem Tagelöhner von 9 Pfennigen, da konnte es schon mal eng werden. Hierbei ist jedoch nicht zu vergessen, dass Gesellen und Gesinde im Haushalt ihres Arbeitgebers mitlebten und somit keine Miete und zumeist auch nur ein geringes Kostgeld zahlten. Zudem war die Berufstätigkeit von Frauen, im Gegensatz zum 19. und frühen 20. Jahrhundert, eine Selbstverständlichkeit. Für einen selbständigen Handwerker kann man jedoch sagen, dass 70% seines Einkommens für Lebensmittel, 20% für Brennmaterial, Kleidung und anderes verwendet wurden. Mit 10% war der Staat (Steuern) vergleichbar bescheiden.
(Autor: P. Damian Hungs OT / www.damian-hungs.de)